Gibt es nicht? Doch - sie nennt sich Summerschool der Caritas Lerncafés und findet derzeit für 141 SchülerInnen an zehn Standorten im Land statt, damit nach der Zeit des Homeschoolings der Anschluss nach dem Schulstart optimal gelingt.

„Am meisten Spaß hier in der Sommerschule machen mir die Mathe-Blätter“, verblüfft die elfjährige Lorena mit ihrer Antwort auf die Frage, was ihr denn so gut im Lerncafé Wolfurt gefällt. Denn es gibt auch jede Menge andere coole Dinge, die in den drei letzten Ferienwochen in der Summerschool der Caritas gemacht werden können. „Die 141 Kinder und Jugendliche, die wir derzeit in der Summerschool an zehn Standorten im Land begleiten, werden hier spielerisch und ganz ohne Druck auf das kommende Schuljahr vorbereitet“, erklärt Lerncafé-Koordinatorin Nicole Nachbaur das erfolgreiche Konzept der Caritas Summerschool. Dabei wird insbesondere auf die Wiederholung und Festigung des bereits Gelernten Wert gelegt. „Auch kreative Aktivitäten, unterschiedlichste Spiele und Bewegung im Freien haben in der Summerschool ihren fixen Platz. So zum Beispiel starten wir in der letzten Ferienwoche in Zusammenarbeit mit der youngCaritas und `Welt der Kinder´ mit einer gemeinsamen Veranstaltung für das Kindermagazin ´Kinderstimme´, deren weitere Bearbeitung dann in den folgenden Wochen in den Lerncafés stattfinden wird“, so die erfahrene Pädagogin weiter. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die gesunde Jause, die ebenfalls einen fixen Platz in der Summerschool hat.

Kostenloses Angebot

„Das Angebot der Summerschool in den letzten Ferienwochen gibt es bereits seit 2014 und wurde kontinuierlich ausgebaut. 2020 wurden diese Lerneinheiten auf drei Wochen ausgeweitet, um jene Schülerinnen und Schüler, die durch Homeschooling und Lockdowns den Lernanschluss nicht mehr geschafft haben, noch gezielter unterstützen zu können. Das für die SchülerInnen kostenlose Angebot, das individuell auf jedes Kind abgestimmt ist, bietet auch Kindern aus einkommensschwachen Familien die Chance, sich optimal auf das kommende Schuljahr vorzubereiten. Eine enorme Erleichterung für Kinder und Eltern, die häufig ihren Kindern schulisch nicht so zur Seite stehen können, wie sie das gerne tun würden oder kein Geld für Nachhilfe bereitstellen können“, weiß Caritasdirektor Walter Schmolly.

Freiwillige HelferInnen als Fundament

Die Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 14 Jahren werden von insgesamt 52 freiwilligen HelferInnen und 13 FerialpraktikantInnen unterstützt. Dabei stehen die Hauptfächer Mathe, Deutsch und Englisch im Vordergrund, aber auch für Experimente und fächerübergreifende Themen findet sich immer etwas Zeit. „Für viele Kinder sind aber auch die tägliche Struktur und das regelmäßige Wiederholen zum Beispiel des `Einmaleins´ extrem wichtig. Und die kleinen Lerngruppen von zwei bis drei Kindern sind ein enormer Vorteil“, weiß Nicole Nachbaur. Die neunjährige Hanife ist jedenfalls überzeugt, dass sie in der ersten Woche in der Caritas Summerschool schon viel besser das „Einmaleins“ gelernt hat. „Und ich kann hier auch noch mehr Deutsch üben“, erklärt das quirlige Mädchen. Auch die Mathe-begeisterte Lorena übt fleißig für ihren bevorstehenden Schulwechsel in die Mittelschulte: „Ich freue mich schon sehr auf meine neue Schule. Nur nicht auf die Hausaufgaben.“

Ein Erfolg dank vieler Unterstützer*innen

Erfreulich ist aus Sicht der Caritas, dass ihr großes Anliegen, Kindern faire Bildungschancen zu bieten, von vielen Seiten mitgetragen wird: So ermöglichen das Land Vorarlberg, die Standortgemeinden, viele private SpenderInnen, Unternehmen sowie freiwillige MitarbeiterInnen, dass das Lerncafé-Angebot in Vorarlberg weiterwachsen kann. In den kommenden Wochen entstehen zusätzliche Caritas-Lerncafés in Bregenz, Höchst, Schlins und Schruns.