Die Karwoche und die Ostertage sind für die Hospizarbeit ganz besondere Tage. Sie sind wie ein äußeres Bild für den inneren Prozess des Sterbens als ein Vorgang des schmerzlichen Ringens, des Loslassens, der Zuversicht und der Freiheit.

Redaktion / Caritas

Sterben ist vor allem auch ein inneres Geschehen. Für Caritasdirektor Walter Schmolly ist ein wesentliches Ziel der Hospizbegleitung, diesem inneren Vorgang Raum und Aufmerksamkeit zu geben. „Das begleitende Dasein von Menschen, die empathische Grundhaltung und insbesondere auch die seelsorgliche Begleitung helfen, diesen Prozess zuzulassen und ihn auch zu gestalten“, sagte Schmolly.

Cicely Saunders, die große Wegbegleiterin der Hospizarbeit, hat als eines der Ziele für das Hospiz genannt: „Sterbenden soll es möglich sein, Frieden zu finden…“ In der Phase des Sterbens gehe es dabei vor allem auch um die Versöhnung mit der eigenen Gebrechlichkeit, Endlichkeit und Ohnmacht. „Diese Akzeptanz ist nicht nur eine starke Erkenntnis von Selbstbestimmtheit, sie öffnet auch für die Erfahrung der Freiheit und Zuversicht, um die es an Ostern geht. So erwachsen aus den Kar- und Ostertagen Klarheit und Kraft, um den Weg des Sterbens gehen und begleiten zu können“, sagte Schmolly.

Zahlen und Fakten

Die Caritas Vorarlberg ist auf vielfache Weise im Hospiz- und Palliativbereich engagiert. Getragen werden diese Angebote maßgeblich durch den Einsatz von Frauen und Männern, die sich freiwillig für die Hospizarbeit einsetzen. So sind in ganz Vorarlberg 227 Hospizbegleiter/
innen aktiv und waren im vergangenen Jahr dafür über 21.000 Stunden im Einsatz. Hospiz-Begleiter/innen sind da, nehmen sich Zeit für Gespräche, entlasten die pflegenden Angehörigen und wissen, worauf es in dieser schwierigen Zeit des Abschied-Nehmens ankommt.

128 Patient/innen wurden im vergangenen Jahr im Hospiz am See in Bregenz betreut - dort werden sie übrigens nicht als Patient/innen, sondern als Gäste bezeichnet. Der älteste Gast war 96 Jahre alt, der jüngste 48 Jahre.  Das Mobile Palliativteam begleitet schwer- oder unheilbar kranke Menschen in Abstimmung mit der Hausärztin und dem Hausarzt sowie der Hauskrankenpflege in der vertrauten Umgebung zuhause und im Pflegeheim. 429 Patient/innen wurden 2020 vom Mobilen Palliativteam unterstützt.

Walter Schmolly

Walter Schmolly, Direktor der Caritas Vorarlberg. (Foto: Maurice Shourot)

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 12 vom 25. März 2021)