Anfang Juli kam das "Aus" für die Nachbarschaftshilfe, nun wird bereits an einem neuen Modell gearbeitet, das rechtlich auch hält. In einem Gespräch zwischen Sozialminister Alois Stöger, Landesrat Erich Schwärzler und Caritasdirektor Walter Schmolly wurden diese Woche Möglichkeiten für eine Alternative zum privaten Nachbarschaftshilfemodell erörtert.

Man könne das plötzliche Aus nicht so einfach hinnehmen, hatte Landeshauptmann Markus Wallner das Ende der privaten Nachbarschaftshilfe erst vor kurzem kommentiert. In einem Gespräch am Rande der Eröffnung der Bregenzer Festspiele wurden nun mögliche Alternativen erörtert.  Es herrschte Einigkeit, dass Angebote für Asylwerbende zweckmäßig sind, die eine Tagesstruktur unterstützen, Anreiz für Spracherwerb sind und die Begegnung mit der Bevölkerung fördern.

Rechtlich sichern

Ebenfalls für eine Alternative zur Nachbarschaftshilfe sprechen die  zahlreichen Unterstützungserklärungen für die Nachbarschaftshilfe, die seit der Einstellung an die Caritas, das Land und das Sozialministerium gerichtet worden sind. "Die geflüchteten Menschen, die da sind, sollen von Anfang an gut integriert werden", erklärte sich auch Stöger zu einem Befürworter des erfolgreichen Projekts. Für das konkrete Modell der Nachbarschaftshilfe sei aber derzeit die rechtliche Grundlage nicht gegeben. Das Sozialministerium möchte diese Grundlagen z.B. durch die Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerbende schaffen.

Ab Herbst 2016

Des Weiteren verwies der Minister auf die bestehenden Möglichkeiten der gemeinnützigen Tätigkeiten für Land und Gemeinden. "Diese Möglichkeiten werden wir nun rasch und abgestimmt mit dem Gemeindeverband und dem Bund abklären, damit spätestens im Herbst 2016 wieder eine Palette sinnvoller und integrativ wirkender Tätigkeiten für Asylwerbende gegeben ist", so Landesrat Erich Schwärzler und Caritasdirektor Walter Schmolly.

Schwärzler sieht das Gespräch als wichtigen Schritt in die richtige Richtung: "Ich hoffe, dass im Miteinander rasch eine rechtliche Grundlage auf Bundesebene geschaffen werden kann, um ein Zukunftsmodell für die Flüchtlinge ausarbeiten und umsetzen zu können."

Unterstützen...

Möglichkeiten, sich für die Idee der Nachbarschaftshilfe einzusetzen, gibt es nach wie vor. Zum Beispiel per Mail durch die Unterzeichnung der Unterstüzungserklärung. Unter www.caritas-vorarlberg.at/ja-zur-nachbarschaftshilfe können ab sofort Unterstützungserklärungen abgegeben werden.