Zuerst Idai, jezt Kenneth. Was nach netten Namen klingt, sind ausgewachsene Naturkatastrophen, die Mosambik erzittern lassen. Nachdem Zyklon Idai Anfang März eine Spur der Verwüstung zog, droht dem Staat im südlichen Afrika mit Zyklon Kenneth nun die zweite Katastrophe. Die Hilfsorganisationen warnen.

Es scheint, also ob den Menschen in Mosambik keine Ruhe gegönnt sei. Erst zog Zyklon Idai durch das Land und riss Menschen, Tiere, Land und ganze Existenzen mit sich - nun soll am Donnerstag mit Zyklon Kenneth die zweite Naturkatastrophe folgen. Diesmal würde es laut Caritas-Katastrophenhelfer Andreas Wenzel, der seit Anfang April Nothilfeaktivitäten in Beira bzw. Maputo koordiniert und die Caritas-Partner in der Planung für den Wiederaufbau unterstützt, eine Region nördlicher als beim letzten Mal treffen. "Es ist aber zu befürchten, dass die damit einhergehenden starken Regenfälle auch die bereits von Idai geschwächte Region rund um Beira trifft", teilte Wenzel mit.

Wasser steht in den Straßen und Gassen

Der erfahrene Katastrophenhelfer ist gerade unterwegs nach Chimoio, 100 Kilometer nördlich von Beira, um bei einer Lebensmittelverteilung zu helfen. "Die Menschen hier haben ihre Lebensgrundlage verloren und die Situation scheint sich nicht zu entspannen. Die letzte Nacht hat es fast durchgehend geregnet", berichtete Wenzel. "Die Kanalisation ist immer noch komplett durch die Sand- und Schlammmassen, die der Zyklon Idai mit sich gebracht hat, verstopft und das Wasser steht in den Straßen und Gassen, der Asphalt verschwindet unter dem Morast."

Ernteausfall für ein ganzes Jahr

Für Wege, die man sonst in zwei Stunden bewältigen kann, brauche man derzeit bis zu fünf Stunden, weil die Straßen weggespült wurden und Brücken nicht mehr existieren. "Wir versuchen dennoch alles, um Menschen in Not auch in entlegenen Regionen in Mosambik zu unterstützen", so Wenzel. Bei der Hilfe im Krisengebiet sei ein langer Atem gefordert, so der Appell des Caritas-Mitarbeiters an die Österreicher.

Die mosambikanischen Bauern standen kurz vor der Ernte, welche durch das Hochwasser vernichtet wurde. Die Menschen hungern. Der Ausfall der Ernte wird auf ein Jahr prognostiziert. Durch die stehenden Gewässer verbreiten sich Krankheiten. Es müssen dringend Maßnahmen gegen Hunger und der Prävention von Krankheiten implementiert werden. Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente sind dringend nötig. Auch Notunterkünfte müssen geschaffen werden, um die obdachlosen Menschen zu schützen. Vor allem Kinder, Schwangere und ältere Menschen brauchen Hilfe

Der Tropensturm Idai und die nachfolgenden Fluten forderten in Simbabwe, Malawi und Mosambik mehr als tausend Tote. Mehrere hunderttausend Menschen wurden obdachlos. Allein in Mosambik wurden über 3.000 Cholera-Erkrankungen verzeichnet, teilte die Caritas mit. (red/kathpress)

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