"Die Teuerungen haben längst die Mittelschicht erreicht. Vor allem sind aber jene betroffen, die bereits bisher jeden Euro mehrmals umdrehen mussten, um über die Runden zu kommen", fordert die Caritas mehr Tempo bei Maßnahmen gegen die Teuerung.

„Wir erleben derzeit die höchste Inflation seit 40 Jahren. Die Folgen sehen wir in unserer täglichen Arbeit, etwa bei den Caritas Sozialberatungsstellen oder den Lebensmittelausgabestellen. Die Teuerungen treffen immer mehr Menschen, die nie gedacht hätten, einmal Hilfe der Caritas in Anspruch nehmen zu müssen", betont der geschäftsführende Caritasdirektor Klaus Schwertner. Die Teuerungen haben längst die Mittelschicht erreicht. Vor allem seien aber jene betroffen, die bereits bisher jeden Euro mehrmals umdrehen mussten, um über die Runden zu kommen.

Zu wenig Geld, zu viel Monat

"Immer mehr Menschen wissen am Monatsende nicht, was sie mit dem wenigen Geld, das noch übrigbleibt, zuerst tun sollen – Miete und Stromrechnung bezahlen oder den Kühlschrank mit dem Nötigsten füllen."  Sonderausgaben, wie etwa Schulausflüge oder notwendige Reparaturen bereiten jenen Menschen, die sich an die Caritas wenden, große Sorgen. "Viele Menschen fürchten die nächsten Monate, speziell Herbst und Winter. Sie haben große Angst vor Nachzahlungen bei Energieabrechnungen“, fährt Schwertner fort.

Kluft zwischen Arm und Reich darf nicht noch größer werden

„Jede Maßnahme, die der höchsten Inflation seit 40 Jahren und ihren Auswirkungen entgegenwirkt, ist eine wichtige Maßnahme. Es muss alles unternommen werden, damit die Kluft zwischen Arm und Reich nicht noch größer wird", begrüßt Schwertner die präsentierten Maßnahmen, die die niederösterreichische Landesregierung zur Abfederung der enormen Teuerungen gesetzt hat. Es gehe nicht darum, "Geld mit der Gießkanne zu verteilen", sondern die Haushalte treffsicher und schnell zu entlasten, die es am dringendsten brauchen“, so Schwertner. Und weiter: „Niederösterreich hat einiges vorgelegt, da wäre es zumindest überlegenswert, die Maßnahmen rasch bundesweit auszurollen oder den Wifo-Vorschlag umzusetzen – auch damit kein Fleckerlteppich vom Bodensee bis zum Neusiedlersee entsteht.“

Jetzt handeln

„Im Blick auf den Herbst muss das klare Ziel lauten, dass jetzt ein weiteres Anti-Teuerungs-Paket geschnürt wird, um besonders betroffene Menschen, Familien und Kinder in Österreich gezielt zu erreichen. Der Sommer muss genutzt werden, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen",  appelliert Schwertner an die Bundesregierung jetzt zu handeln. (red/caritas)