Vor einem Jahr wurde der „Martins-Fonds“ von Gemeinden, Umweltverband und Caritas ins Leben gerufen. Erlöse aus der Container-Kleider-Sammlung helfen Menschen in Krisenzeiten und stärken so das Miteinander in Vorarlberg.

Im Prinzip läuft es wie damals in Amiens, als der Soldat Martin im Winter an einem frierenden Bettler vorbeiritt – kurzerhand sein Schwert zückte, seinen Mantel in zwei Teile schnitt und dem armen Mann einen davon schenkte. Auch heute können „geteilte“ Kleider (Herzens-)Wärme spenden – dank des Martins-Fonds von Gemeinden, Umweltverband und Caritas Vorarlberg: Erlöse aus der Container-Kleidersammlung der Caritas fließen seit Herbst 2018 in den Martins-Fonds, der Menschen in Notsituationen schnell und unbürokratisch Hilfe leistet.

„Seit Gründung half der Martins-Fonds insgesamt 47 Mal“, zieht Michael Natter, Fachbereichsleiter Sozial-Beratung/Begleitung bei der Caritas, Bilanz. „Insgesamt erhielten 28 betroffene Familien aus 17 Gemeinden rund 40.000 Euro an finanzieller Soforthilfe.“ In vier von zehn Fällen war dabei ein Brandfall Anlass für die benötigte Hilfe, ein Drittel der Betroffenen kam durch einen Todesfall in der Familie in finanzielle Bedrängnis, bei 15 Prozent der Hilfeleistungen ging es darum, notwendige Unterstützung zur Existenzsicherung zu leisten und bei zehn Prozent der Betroffenen war eine Krankheit Grund für die Notlage.

Aus Kleidern wird Hilfe

Der Hilfsfonds wird jeweils zu Jahresbeginn mit 50.000 Euro aus Mitteln der Gebrauchtkleidersammlung ausgestattet. „Dieser Fonds vertieft die gute Kooperation mit den Gemeinden in sehr praktischer Weise und ist ein wertvoller Impuls, um bei tragischen Notfällen gemeinsam noch rascher und wirksamer zu helfen“, so Caritasdirektor Walter Schmolly. „Der Martinsfonds für Härtefälle ist für die Gemeinden eine zusätzliche Möglichkeit, um Familien und Einzelpersonen in Notlagen rasch, gezielt und unbürokratisch zu helfen“, ergänzt Bgm. Rainer Siegele, Obmann des Umweltverbandes.

Quelle: Caritas Vorarlberg / red