Freitag, 15 Uhr - zur Sterbestunde Jesu - läuten österreichweit in rund 3000 Pfarren alle Kirchenglocken. Sie erinnern uns daran, dass weltweit 155 Millionen Kinder hungern und dass das nicht so sein müsste.

Mal überlegen, wann war das denn, als der Magen zum letzten Mal so richtig geknurrt hat? Wer jetzt mehr als - sagen wir mal - 10 Sekunden überlegen muss, hatte schon länger keinen richtigen Hunger mehr. Das gilt für uns und längst nicht für die ganze Welt. 155 Millionen Kinder leiden heute und jetzt weltweit an Hunger. Und das im Jahr 2018. Nicht bei uns, sondern in Afrika und Asien. Aber kalt darf das, so Caritas-Bischof Benno Elbs, niemanden lassen. „Die Erde ist rund. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, keine erste, zweite oder dritte Welt. Und auf dieser Erde darf es uns einfach nicht egal sein, wenn Kinder an Hunger sterben“, bereitet er den inhaltlichen Boden für die Caritas-Hungerkampagne, die heuer das Hungern von 150.000 Kindern in 15 Ländern Afrikas und Asiens beenden will.

Das Ziel ist das Ende des Hungers

150.000 satte Kinder also - ein ambitioniertes Ziel, aber machbar ist vieles, wenn nicht sogar alles. Es müssen sich nur genug finden, die helfen. "Wir leben mit Österreich in einem schönen Land. Dass wir helfen, ist für mich auch Ausdruck der Solidarität, die uns mit den Menschen weltweit verbindet", erklärt Elbs. Übrigens, dass am Freitag, 27. Juli, österreichweit in allen Pfarren die Kirchenglocken für fünf Minuten läuten und an das weltweite Hungern erinnern, geht auf einen einstimmigen Beschluss der österreichischen Bischofskonferenz zurück. Das heißt so viel, als dass sich alle Bischöfe Österreichs hinter diese Aktion stellen und mit ihnen auch ihre Diözesen.

Video-Dreh mit dem Bischof

Weltweit leiden derzeit 815 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Wie immer trifft es die Schwächsten zuerst, und das sind meist die Kinder. Die Folgen ihrer chronischen Unterernährung sind fatal, körperlich wie auch geistig. "Dabei können wir mit nur 7 Euro einem Kind, einen ganzen Monat lang das Überleben sichern. 7 Euro", erzählt der Feldkircher Bischof am Rande eines spontan angesetzen Fototermins in der Michaelskirche in Feldkirch-Tisis. Hier ziehen alle an einem Strang und zwar buchstäblich: der Bischof, die drei Ministrant/innen, die mit ihm kräftig in die Seile der Tisner Kirchenglocken hängen, um sie zum Läuten zu bringen,  die Fotografin und der Filmemacher. Und natürlich ist auch der Mesner mit den Schlüsseln pünktlich zur Stelle.

Was hier entsteht, ist ein kurzer Film, mit dem Bischof Benno Elbs auf das große Läuten der Glocken am Freitag aufmerksam machen möchte. Auch das ist, neben den rein finanziellen Spenden, eine Art zu helfen, indem man einem Thema die Öffentlichkeit verschafft, die es verdient und auch braucht.

Hunger ist heilbar

Über das weltweite Hungern spricht niemand gern und es gehört auch sicher nicht zu jenen Dingen, die man sich an einem lauschigen Sommerabend gegenseitig erzählt. Aber dennoch ist es Fakt und Realität. Und es kann geändert werden. „Es ist klar, dass die Kriege und die klimatischen Veränderungen Hunger verursachen, vermeiden wir es also, ihn als eine unheilbare Krankheit darzustellen“, sagte Papst Franziskus anlässlich des letzten Welternährungstags. An dieser Aussage, die gleichzeitig schwer nach einem Auftrag klingt, hat sich seitdem nichts verändert. Hunger kann gestillt werden und es geschieht auch tatsächlich bereits vieles. Der Welthunger konnte beispielsweise in den letzten 25 Jahren halbiert von damals nahezu zwanzig auf zehn Prozent der Weltbevölkerung reduziert werden. Die von der UNO im Jahr 2015 beschlossenen Ziele für eine globale nachhaltige Entwicklung – die so genannten SDG´s – verfolgen sogar das Ziel, bis zum Jahr 2030 den Hunger in der Welt zu beenden, in dem unter anderem nachhaltige Landwirtschaft und Maßnahmen zur Ernährungssicherheit gefördert werden. Veränderung ist möglich und Hilfe ist größer als Hunger.    

Wer wird heuer unterstützt?

Im Kampf gegen den Hunger sind für die Caritas speziell Frauen und Mütter die wichtigsten Akteurinnen. Mit den Spenden aus der Hungerkampagne 2018 werden deshalb auch Gesundheits- sowie Ernährungssicherungsprogramme für Familien vorrangig in Äthiopien und Mosambik finanziert.

Mehr zu den Projekten der Caritas Auslandshilfe finden Sie unter: www.caritas-vorarlberg.at/mithelfen/auslandshilfe

Spendenkonto

Caritas-Hungerkampagne

Raiffeisenbank Feldkirch
IBAN AT 32 3742 2000 0004 0006
Kennwort: Hungerhilfe