Während Vorarlberg in diesem Sommer vielerorts mit einer Dürre kämpfen musste, erlebte Südindien ein Jahrhundert-Hochwasser. Eine halbe Million Menschen sind nach wie vor in Notunterkünften untergebracht und brauchen Hilfe. Was bisher geschehen ist und wie die Caritas dank Vorarlberger Unterstützung hilft, lesen Sie hier.

Lebensmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel. Das sind die Dinge, die die Menschen in Südindien derzeit am Notwendigsten brauchen. Das  "Jahrhundert-Hochwasser" hat ihnen ihre Häuser weggenommen, ihre Lebensgrundlage, ihr Zuhause. „Wir arbeiten hier eng mit der Caritas Indien zusammen und leisten Nothilfe für 43.000 Menschen. Die Verteilung von Lebensmitteln und Hygienepaketen funktioniert sehr professionell“, berichtet  Caritas-Mitarbeiter Sunil Simon, der momenten in Indiens Bundesstaat Kerala vor Ort die Nothilfe koordiniert.

Herausforderung: Schutz vor Krankheiten

Um die Seuchengefahr zu minimieren, erhielten die betroffenen Menschen auch sogenannte „Aquatabs“ zum Desinfizieren von Trinkwasser. Eine dringend notwendige Maßnahme, sind vereinzelt doch schon Menschen an Leptospirole – auch Rattenfieber genannt – gestorben. Durch beschädigte Toiletten und das stehende Wasser ist die Gefahr der Verbreitung von Krankheiten besonders hoch. Insgesamt haben über 400 Menschen durch die Flutkatastrophe ihr Leben verloren.

Hilfe aus Vorarlberg

In den Notunterkünften ist die Situation noch angespannter, als es die Menschen in der dicht besiedelten Region gewohnt sind. Nach der Flut mussten 1,4 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen, viele von ihnen haben zwischenzeitlich mit den Wiederaufbau ihrer Existenzen begonnen. Auch die Vorarlberger Bevölkerung zeigte in den vergangenen Wochen große Solidarität. Das Land Vorarlberg hat ebenfalls bereits Hilfe in Höhe von 25.000 Euro zugesagt. Landesrat Johannes Rauch betont: „Der Wiederaufbau der vom Hochwasser zerstörten Regionen braucht Zeit, Wissen und Geld. Ein herzliches Dankeschön an alle, die vor Ort, aber auch hier in Vorarlberg mithelfen, dass die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Südindien wertvolle Unterstützung erhalten.“

Freundschaft zwischen Vorarlberg und Indien

Bischof Benno Elbs freut sich, dass die gemeinsame Hilfsaktion, zu der die Katholische Kirche Vorarlberg aufgerufen hatte, breite Unterstützung findet: „Neun Priester in den Pfarreien Vorarlbergs stammen aus Indien. Freundschaften zwischen Indien und Vorarlberg sind so über die Jahre gewachsen. Angesichts dieser verheerenden Flutkatastrophe ist es unser aller Wunsch, diesen Menschen rasch und wirksam zu helfen“, so der Bischof. „Besonders für die arme Bevölkerung sind diese Hilfsmaßnahmen überlebenswichtig, da sie in den Fluten nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihre Lebensmittelvorräte verloren haben“, so Sunil Simon. In den kommenden Wochen werden die betroffenen Menschen verstärkt beim Wiederaufbau unterstützt.