Nicht nur in Vorarlberg ist es kalt geworden - auch in Syrien haben Schnee und Kälte das Land fest im Griff. Die Situation in den Flüchtlingsunterkünften hat sich in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt: Im Libanon und in Jordanien hat es geschneit und es ist bitterkalt. Im Rahmen einer Hilfsaktion der Caritas und den Pfarren Österreichs soll nun vor allem den Flüchtlingskindern geholfen werden.

 "Wenn wir zu Weihnachten die Geburt eines Kindes im Nahen Osten feiern, dann dürfen wir auch jene Kinder nicht vergessen, die heute dort unter extrem dramatischen Umständen leben müssen!" , erklärte Caritas Präsident Michael Landau. Und die Situation in und rund um Syrien ist dramatisch, so Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer.

Mehr als 2,3 Millionen Flüchtlinge
In Syrien selbst mussten fast sieben Millionen Menschen ihre Häuser verlassen und gelten als intern Vertriebene. Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer, allen voran in den Libanon und nach Jordanien geflüchtet. Bis Ende des Jahres werden laut dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR drei Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen sein. Die Hälfte davon sind Kinder, der Großteil jünger als 12 Jahre.

Gemeinsam gegen die Kälte
Im Libanon gebe es bereits 400.000 Flüchtlingskinder, in Jordanien 300.000. Schweifer: "Kinder, die ihr Zuhause verloren haben; Kinder die teilweise ihre Eltern oder einen Elternteil verloren haben; Kinder, die von ihren Schulkameraden und gewohntem Umfeld weggerissen wurden. Zudem ist es jetzt, im Winter, in diesen Regionen bitterkalt. Deshalb will die Caritas gemeinsam mit Österreichs Pfarren rund 10.000 Kinder  mit dem Allernotwendigsten versorgen und gut durch den Winter bringen. Dazu braucht es nach wie vor bessere Unterkünfte, Decken, Winterbekleidung, Öfen oder Heizmaterial. Und natürlich auch ausreichend Nahrung, um nicht krank zu werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, neben der Kälte, auch die Bildung. So will sich die Caritas verstärkt dafür einsetzen, dass  die Kinder eine Schule besuchen können. Derzeit sei das für rund die Hälfte aller Flüchtlingskinder nicht möglich. So soll etwa gemeinsam mit der jordanischen Caritas eine Art Nachmittagsbetreuung mit Unterricht aufgebaut werden, berichtete Schweifer.

Jede fünfte Schule nicht nutzbar
eit dem Beginn des Konflikts im Jahr 2011waren rund drei Millionen syrische Kinder gezwungen, ihre Ausbildung abzubrechen: Schulen wurden zerstört, der Schulgang wurde zu gefährlich oder die Familien mussten ins Ausland flüchten. Rund jede fünfte Schule Syriens ist derzeit aufgrund von Zerstörungen und Beschädigungen nicht dauerhaft für den Unterricht nutzbar. Viele Eltern hätten zudem berichtet, dass sie im Hinblick auf die ständig zunehmende Gewalt "gar keine andere Wahl haben, als die Kinder zu Hause zu lassen, um sie nicht zu gefährden". In den Lagern der syrischen Flüchtlinge in den Nachbarländern hätten 500.000 bis 600.000 Kinder keinen Schulunterricht. (red/kathpress/caritas)