Rassistische Äußerungen gehören in Vorarlberg zum Schulalltag. Aber längst nicht alle Jugendlichen sehen dieser Entwicklung tatenlos zu. Immer wieder gibt es Aktionen im Großen und Kleinen, die jeder Form von Rassismus ein "Nein" entgegen setzt. Der Workshop zum Thema "Anti-Rassismus" der youngCaritas ist ein Beispiel dafür und gibt Jugendlichen Handwerkszeug mit auf den Weg, mit dem sie der Toleranz an Schulen mehr Raum verschaffen können.

„Immer wieder sind Jugendliche in der Schule, Beruf und Freizeit von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen“, erzählt Filiz, eine Schülerin der Bakip Feldkirch. „Das will ich nicht akzeptieren und diesen Tendenzen etwas entgegensetzen. Ich will nicht wegschauen.“ Gemeinsam mit 20 Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit absolvierte sie vergangenen Samstag ein Anti-Rassismus-Seminar der youngCaritas im Bildungshaus St. Arbogast. Die Jugendlichen wurden in das Thema Anti-Rassismus und Gleichbehandlung eingeführt. Denka Mujkanovic Subasic  von der Flüchtlingshilfe Vorarlberg berichtete über die Situation von Flüchtlingen im Land. Es wurden Vorurteile hinterfragt und Strategien im Umgang mit rassistischen Äußerungen und Taten erarbeitet. Gerade an den Schulen ist Alltagsrassismus keine Seltenheit. Betroffene Jugendliche sind deshalb Experten. Nachdem sie das Seminar absolviert haben, sind die Jugendlichen befähigt, selber Workshops zum Thema für andere Jugendliche an Schulen  anzubieten.

 Jugendliche als MultiplikatorInnen

„Jugendliche sind für andere Jugendliche greifbarer und authentischer, deshalb wurde hier zum ersten Mal die Idee umgesetzt, dass Jugendliche für andere Jugendliche selbst Workshops zum Thema Anti-Rassismus durchführen,“ erläutert Organisator und Caritas-Mitarbeiter Oliver Natter und hofft, durch dieses Projekt möglichst viele Jugendliche für das Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sensibilisieren zu können. Die AbsolventInnen des Seminars werden ab November in kleinen Teams ihre eigenen Ideen in Workshops an Schulen präsentieren.  Die Schulung und die Workshops werden aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung finanziert und sind daher für alle Schulen gratis. Gerne stehen die youngCaritas-Mitarbeiter Margaritha Matt (Tel. 05522/200-1065) oder Oliver Natter (Tel. 0664/8240056) für weitere Infos zur Verfügung.



Samanta SegatIch finde dieses Anti-Rassismus-Seminar eine tolle Aktion. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung gibt es sehr wohl viele rassistische Äußerungen und Taten in Vorarlberg. Ich möchte durch mein Engagement ein wenig dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden und mehr Toleranz gegenüber anderen Kulturen aufgebracht wird.

Samanta Segat

 

 

Melek ÖzdemirDurch das Seminar habe ich viele neue Einblicke in die Thematik bekommen. Für mich ist Rassismus etwas ganz Gefährliches. Ich möchte anderen Jugendlichen vermitteln, dass Aussehen rein gar nichts über den Charakter eines Menschen aussagt und dass man Menschen, auch wenn sie eine andere Kultur, Rasse oder Religion haben, wertfrei und offen gegenüber treten soll.

Melek Özdemir

 

 

Filiz UgucluLeider ist Rassismus auch in Vorarlberg keine Seltenheit – ich habe Rassismus schon selber in der Schule und an anderen Orten erlebt. Ich möchte Jugendlichen eine andere, eine neue Sichtweise vermitteln und vielleicht so dazu beitragen, etwas zu bewegen.

Filiz Uguclu

 

 

 

Hakan ÜctepeIch musste schon öfters selber rassistische  Äußerungen und auch Taten  erleben. Keiner möchte Rassismus sehen und darum wird es auch in der Öffentlichkeit stark verdrängt. Dem möchte ich etwas entgegenhalten und gleichzeitig möchte ich andere Jugendliche für dieses Thema sensibel machen.

Hakan Üctepe