Wenige Tage nachdem der Taifun "Haiyan" auf den Philippinen eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat, wird das Ausmaß der Katastrophe langsam sichtbar. Millionen Menschen sind in Lebensgefahr, brauchen dringend Trinkwasser, Hygieneartikel, Lebensmittel und provisorische, sanitäre Anlagen. „Jetzt geht es darum, alles zu unternehmen, um den betroffenen Menschen schnell zu helfen“, ruft Caritasdirektor Peter Klinger zu Solidarität auf.

Rund 10.000 Tote und fast zehn Millionen Betroffene - das ist bislang die traurige Bilanz der Katastrophe auf den Philipinnen, bei der am Freitag der Taifun Haiyan über das Land "fegte" und eine Spur der Verwüstung hinterließ. Täglich werden die Opferzahlen nach oben korrigiert, doch langsam trefft die dringend erwartete Hilfe endlich ein: Trinkwasser, Hygieneartikel, Lebensmittel, Haushaltsgeräte und provisorische, sanitäre Anlagen.

Caritas-Nothilfe ist angelaufen
"Jetzt geht es darum, alles zu unternehmen, um den betroffenen Menschen schnell zu helfen!", erklärt Caritas-Präsident Franz Küberl. Die Caritas-Nothilfe sei angelaufen. Katastrophenhelfer der Caritas Philippinen und der Caritas USA hätten 18.000 Schutzplanen und eine Million Wasserentkeimungstabletten auf den Weg in die besonders schwer betroffene Stadt Cebu gebracht. Weitere 18.000 Hilfsgüterpakete (Lebensmittel, Matratzen, Decken) stünden zur Verteilung bereit.

Österreicher auf den Philippinen
Zwei erfahrene Katastrophenhelfer der Caritas - der Tiroler Thomas Preindl und der Wiener Andreas Zinggl - sind bereits im Einsatzgebiet - sie sehen Berichten zufolge "eigentlich nur Trümmerhaufen".  Es fehle grundsätzlich an allem - an Wasser, Nahrungsmitteln, Hygienematerial und Notunterkünften. Preindl nennt es jetzt am wichtigsten, "sich rasch vor Ort mit allen Partnern in der Hilfe optimal abzustimmen. Unsere Partner kennen die bestehenden Strukturen und wissen, wie wir am besten damit umgehen können." Auch der Wiener Andreas Zinggl kündigte an, "vor Ort alles unternehmen, um den Menschen rasch zu helfen. Um das leisten zu können, brauchen wir dringend Unterstützung aus Österreich!"

Herkules-Aufgabe
Die grundlegende Schwierigkeit für die Hilfsorganisationen: Große Hilfsmengen müssten rasch zu den Menschen gebracht werden, „gleichzeitig ist aber die Logistik zusammengebrochen“. Der Flughafen funktioniere nicht, Telefonieren ebenso wenig. „Allein sich einen Überblick zu verschaffen ist eine enorme Herausforderung“, so der Chef der Caritas-Auslandshilfe, Christoph Schweifer. Und: Die Bereitstellung eines funktionierenden Rahmens für die „große Logistik“ um beispielsweise den Schutt wegzuräumen, sei nun die „Herkules-Aufgabe“, die jetzt unter Mithilfe der Caritas zu bewerkstelligen sei.

Angst und Panik
Die Menschen in den betroffenen Regionen sind verzweifelt. Sie haben oftmals ihre Angehörigen und ihr Zuhause verloren und sie haben vor allem eines: Hunger und Durst.  Lebensmittel werden knapp, die Angst vor Seuchen wächst und ein neuer Sturm nähert sich. „Es herrscht totales Chaos. Die vielen Toten liegen verstreut auf den Straßen, im Wasser und im Schutt herum. Sie verwesen bereits, weil die Helfer mit den Aufräumarbeiten nicht nachkommen“, schildert Schwester Joachim, Projekt-Partnerin von Missio, die Lage vor Ort. Epidemien drohen jetzt auszubrechen, das Trinkwasser ist verseucht, die Reisernte verwüstet. Es werden dringend frisches Trinkwasser, Lebensmittel, Decken und Medikamente benötigt.

300 Stundenkilometer
Haiyan ist mit Geschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometer vermutlich der stärkste Sturm, der jemals auf Land getroffen ist. Er zog am Freitag eine Spur der Verwüstung durch die ostphilippinischen Inseln Leyte und Samar. Dabei löste er eine Sturmflut aus, die große Gebiete überschwemmte. In der 220.000-Einwohner-Stadt Tacloban wurden praktisch alle Gebäude zerstört. (red/kathpress/religion.orf/missio)

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Kennwort: Katastrophenhilfe Philippinen, Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at
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