„Wenn die Aktion 20.000 abgeschafft wird, müssen frei werdende Mittel für den Ausbau des erweiterten Arbeitsmarkts und Qualifizierungsmaßnahmen umgewidmet werden", macht die Caritas auf ein wichtiges Thema aufmerksam: ältere erwerbslose Menschen. Denn Arbeit sei immer mehr als bloß Gelderwerb.

Zuerst die guten Nachrichten: die Arbeitslosigkeit geht in Österreich immer weiter zurück. "Aber wir wissen, dass es keinen nachhaltigen Arbeitsmarkt für jene gibt, die Vermittlungshindernisse haben – und auch für diese Menschen brauchen wir Beschäftigung. Für Qualifizierungsmaßnahmen und den Aufbau eines erweiterten Arbeitsmarktes braucht es dringend mehr Mittel", betont Cariasdirektor Michael Landau. Arbeit sei mehr als bloß Gelderwerb und habe immer auch mit Sinnstiftung, sozialer Integration und Selbstwertgefühl zu tun, appelliert Landau nicht auf ältere arbeitslose Menschen zu vergessen.

Sinnvolle Beschäftigung bei angemessener Entlohnung

Es sei wichtig wie sich die angekündigten Maßnahmen auf die Schwächsten in unserem Land auswirken. Die tägliche Arbeit zeige, dass die Zahl der älteren Menschen, die weder Zugang zum Pensionssystem noch realistische Jobchancen haben, nach wie vor hoch sei. Bei vielen sei Reintegration in den Arbeitsmarkt keine realistische Perspektive. "Als Caritas fordern wir einen erweiterten ‚unbefristeten‘ Arbeitsmarkt auf Dauer zu etablieren“, so Landau.

„Wir brauchen Unternehmungen und Arbeitsplätze, die auch langfristig vom AMS gefördert werden. Besonders in jenen Fällen, bei denen das Wieder-Fuß-Fassen am regulären Arbeitsmarkt wenig chancenreich erscheint, ist es nötig, sinnvolle Beschäftigung bei angemessener Entlohnung anbieten zu können. Unser Ziel muss lauten, möglichst allen Menschen zu ihrem auch in den Menschenrechten festgehaltenen Recht auf Arbeit zu verhelfen, von der man auch leben kann.“

Und außerdem...

Wichtig seien nicht nur die Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den erweiterten Arbeitsmarkt und die Schaffung eines „unbefristet“ erweiterten Arbeitsmarkts für Personen, für die die Reintegration in den regulären Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit keine realistische Option ist, sondern auch  die systematische Senkung der Lohnnebenkosten besonders bei den Schwächsten sowie die Erhöhung der im internationalen Vergleich niedrigen Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld.

Soziale Unternehmen Vorarlberg

In Vorarlberg helfen übrigens die Sozialen Unternehmen Vorarlberg beim Wiedereinstieg ins reguläre Arbeitsleben: AQUA Mühle Vorarlberg, die sozialen Unternehmen carla der Caritas Vorarlberg, die Dornbirner Jugendwerkstätten, Integra Vorarlberg und die Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte. Diese bieten am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen ein befristetes Dienstverhältnis. Gleichzeitig unterstützen sie diese sozialpädagogisch sowie bei der beruflichen Qualifizierung und sind personalvermittlerisch tätig.