Ein Priesternachmittag mit Bischof Benno Elbs

„Wie können wir den Weg von Papst Franziskus wirkungsvoll unterstützen?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des Priesternachmittags am 16. November in der Diözese Feldkirch. Rund 90 Priester tauschten sich im Pfarrzentrum von Altenstadt über Entwicklungspotenziale und Umsetzungsmöglichkeiten aus, um dem frischen Wind aus den Reden, Taten, Begegnungen, Pastoralreisen und Lehrschreiben des Papstes noch zu mehr Wirkkraft zu verhelfen.

Den Einstieg bildeten „Beobachtungen“ aus der Sicht von Pfarreien im städtischen bzw. im ländlichen Raum. Papst Franziskus verkünde keine neuen Lehren, jedoch beschreite er einen neuen Zugang, der von der Haltung gekennzeichnet ist, in jedem Menschen Jesus Christus und die Spuren seiner Geschichte mit Gott zu entdecken, meinte Dekan Erich Baldauf, Moderator im Seelsorgeraum Dornbirn. Wie Paulus gelte es vor allem an die „Ränder“ und an jene Orte zu gehen, wo das Evangelium noch nicht verkündet wurde.

Entkrampfende Auswirkungen einer „heilsamen Dezentralisierung“ konstatierte Dekan Hubert Ratz vom Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal. Missionarische Ausstrahlung könne die Kirche nur dann entfalten, „wenn wir erkennen, dass wir selber eine Mission sind“ bekräftigte er die Aussage von Papst Franziskus.

Das Schreiben Evangelii gaudium atme eine missionarische Spiritualität, betonte Bischof Benno Elbs in seinem Impuls. Grundanliegen allen Redens und Tuns von Papst Franziskus sei es, dass er die Kirche in einen Zustand „permanenter Mission“ versetzen möchte. Einem sterilen Pessimismus und egoistischr Trägheit setze der Papst die Freude am Evangelium und am Glauben entgegen. Das Prinzip des „Unterscheidens, Begleitens, Integrierens“ sei eine Grundhaltung bei jeder pastoralen Tätigkeit: Die Kernfrage laute, ist es ein Mitgehen mit den Menschen und nicht ein „Zollstation“, die ausschließen möchte.

2018: 50 Jahre Diözese Feldkirch

Ein Ausblick auf das bevorstehende Jubiläum „50 Jahre Diözese Feldkirch“ im kommenden Jahr bildete den thematischen Abschluss des Nachmittags. Vier gut besuchte Informationsabende mit rund 250 Teilnehmer/innen wertete Pastoralamtleiter Martin Fenkart als einen vielversprechenden Auftakt. Über drei Achsen wolle das Jubiläum möglichst viele Menschen in Vorarlberg ansprechen: Erstens dankbar zurückblicken. Dann im Heute mit allen feiern – bei einem „Fest am See“ am 26. Mai in Bregenz und einem Festgottesdienst am 8. Dezember 2018 im Feldkircher Dom. Und schließlich mit einer ganzen Reihe neuer dialogischer Kontakt-Initiativen, die darauf abzielen, als eine offene, gastfreundliche „Geh-hin-Kirche“ zu leben.

Die gesungene Vesper, das festliche Abendgebet der Kirche, gemeinsam mit der Pfarrgemeinde von Altenstadt, bildete einen spirituellen Abschluss des Nachmittags.

Reinhard Maier