Bischof Benno Elbs referierte bei der Ostertagung der Salzburger Äbtekonferenz in Edlibach/CH

„Orden tragen Verantwortung für das Gleichgewicht der Welt. Sie sind Orte des Rückzugs: hier stößt Eile auf Zeit.“ Über die Bedeutung der Klöster als „Haus Gottes und/oder als Betrieb“ referierte Bischof Benno Elbs bei der Ostertagung der „Salzburger Äbtekonferenz“ am 30. März. Rund sechzig Äbte und Priore benediktinischer Ordensgemeinschaften aus dem deutschen Sprachraum tauschten sich im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn/CH über Zukunftsfragen ihrer Klöster aus.

In einer Welt, in der vielfach nur Materielles wahrgenommen wird, sind spirituelle Werte unverzichtbar, um die Welt in Balance zu halten, meinte Bischof Elbs. Klöster sind nicht nur „Lernorte des Glauben“, an denen der Glaube an Gott wachgehalten wird. Sie sind genauso auch „Kundschafter spiritueller Wege und Lebensformen“. In einer Welt, die von der Logik von Markt, Macht, Geld und Medien geprägt ist, leisten sie als „Anwälte der Gnade“, etwa durch die Feier der Liturgie und stellvertretendes Gebet, unverzichtbare Dienste.

Auch wenn die aktuelle Situation der Klöster davon geprägt sei, dass die Zahl der Mitglieder zurück gehe, die Aufgaben mehr werden, es an Nachwuchs fehle und bei vieler Menschen Gleichgültigkeit gegenüber Glauben und Kirche herrsche: entscheidend bleibe, ob man die Welt durch eine depressive Brille oder mit einem österlicher Blick betrachte. So wie Jesus den Emmausjüngern „Wanderexerzitien“ gegen habe, die ihnen halfen, den Auferstandenen gerade in ihrer zunächst noch hoffnungslos erscheinenden Situation zu erkennen, so plädiere er für ein entschiedenes Ja zum Heute, so Elbs. Gott wirke sehr wohl auch heute in der Welt in scheinbar ausweglosen Situationen, ermutigte er die Benediktiner-Äbte, unerschrocken die Zukunft zu gestalten. 
Download: Vortrag von Bischof Benno Elbs

Die Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr bei Zürich, Irene Gassmann, rief die Ordensleute dazu auf, einander zu ermutigen und mahnte zu mehr Kooperation "mit dem Umfeld um uns herum". Dazu gehöre auch der Einbezug von Freiwilligen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Tagung lag auch auf dem Thema "Frauen in der Kirche". Die Präsenz von Ordensfrauen bei der Äbtekonferenz unterstreiche, dass die Kirche sich ein Beispiel an den Orden bei der Zusammenarbeit von Frauen und Männern nehmen könne, sagte der Äbtekonferenz-Vorsitzende Abt Theodor Hausmann gegenüber dem Schweizer Katholischen Medienzentrum "kath.ch".