Am Sonntag, 20. August 2017, wurde Fr. Henrik Damjanovic OCist. von Bischof Benno Elbs in der Klosterkirche Mehrerau zum Priester geweiht.

Sein Primizspruch lautet: "Damit in allem Gott verherrlicht werde" (Petrus 4,11). Abt Anselm van der Linde betonte in seiner Predigt, dass Petrus der Fels sei, auf dem Christus seine Kirche gebaut habe. Der Stein des heiligen Petrus trage dementsprechend in Rom die Kuppel des Petersdomes.

Henrik Damjanovic wurde am 13. Jänner 1980 in Slavonski Brod, Kroatien, geboren und wuchs mit seinen zwei jüngeren Brüdern auf. Er trat 1998 in den Zisterzienserorden ein, die Diakonatsweihe empfing er 2003. 

P. Henrik stellt sich hier mit persönlichen Gedanken zu seiner Berufung vor:

„Weiße, stille Mönche… Sie sind still und schweigsam in die kroatische Geschichte eingetreten, so still sind sie auch aus ihr geschieden.“

Fr. Henrik DamjanovicNeben dem Spruch „Ora et labora“ stand dieser Satz am Anfang meiner Berufung als Mönch des Zisterzienserordens. Denn in meinem geistlichen Wachstum und der Entdeckung meiner geistlichen Berufung spielten diese beiden Sätze eine große Rolle: Stille, Einsamkeit um Christi Liebe willen und eine Lebensführung, die durch Gebet und einfaches Arbeiten getragen wird. Ich wollte Mönch sein, Zisterziensermönch. Dieser Wunsch stand am Anfang, ihm folgte das Erwachsenwerden. Auch dies gehört zum geistlichen Leben dazu. Ich hoffe, dass mir dies bis zum Lebensende erhalten bleibt.

Meine eigentliche Berufung war das Mönchsleben. Ich habe nie daran gedacht, überhaupt Priester werden zu wollen. Ich hatte zwar viele freundliche und vorbildliche Priester kennengelernt, aber der Funke ist mir nicht übergesprungen… Bis ich in eine große Krise stürzte! Es war eine unangenehme Zeit, aber sie war meines Erachtens mehr als notwendig: Sie verhalf mir, wieder aufzuerstehen, eine Wiederauferstehung durch und für Gott und natürlich für die Mitmenschen in meiner Umgebung.

In einer alten kroatisch Bibelübersetzung, die ich damals las, habe ich das Gleichnis vom Verlorenen Sohn gelesen. In der Übersetzung heißt es an der Stelle, wo der ausgezogene Sohn das Elend an sich selbst hat erfahren müssen: „Er kam zu sich.“ Dieses „Er kam zu sich“, dieses zu sich „kommen“ war der Funke, der die Glut meines Herzens wieder zum Entflammen gebracht hat. Ich kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen. Ich muss dort neu beginnen, wo ich im Moment bin. Ich bin Mönch, Diakon. Diese Tatsache wiederzuerkennen hat mich weitergebracht.

Viele Menschen aus meiner Umgebung kamen oft zu mir, um geistlichen Rat einzuholen und um mein Gebet zu bitten. Dabei habe ich bemerkt, dass ich als Priester vollkommener und intensiver auf dem Weinberg des Herrn wirken könnte. Je öfter ich den Gedanken von da an hegte, Priester werden zu wollen, wurde es mir von Mal zu Mal wärmer ums Herz.

„Damit in allem Gott verherrlicht werde“ (1 Petr 4, 11). Mit diesem Satz aus dem ersten Petrusbrief kann mein monastisches Leben, mein Gebet und meine Arbeit am besten zum Ausdruck gebracht werden. In ihm lese ich das höchste Gebot, was unser Herr Jesus Christus, uns geschenkt hat: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Vgl. Mt 22,37 f.) Jetzt ist eben dieser Moment gekommen, mich dem Herrn als Ganzes zu schenken, als Priester, ihm und seinem Volk zum Dienst.