„Der Name Gottes ist Barmherzigkeit.“ Diesen Gedanken von Papst Franziskus griff Bischof Benno Elbs in seinem Vortrag beim Glaubensforum Leiblachtal am 22. März im Pfarrsaal von Lochau auf.

Barmherzigkeit, Solidarität und Nächstenliebe zu leben sei darum für Christen eine zentrale Grundhaltung. Ganz konkret kann das zum Beispiel auch heißen, einem Menschen sagen: Du gehörst dazu – Ich höre dir zu. – Ich rede gut über dich. – Ich gehe ein Stück mit dir. – Ich teile mit dir. – Ich besuche dich. – Und: Ich bete für dich. Gerade darin stecke eine ganz besondere, verborgene Kraft.

Versöhnung von Schuld und Belastendem ist heilsam und befreiend, wie auch die Psychologie bestätigt. Vier Schritte auf diesem Weg der Versöhnung zeigte Bischof Benno auf: Stille, in der die Achtsamkeit auf Fehlentwicklungen geschärft wird; das Wahrnehmen und Anerkennen der Schuld; dann das Benennen und Bekennen und schließlich die Wiedergutmachung einer Schuld.

Verwandlung ist der Schlüsselbegriff für eine Spiritualität, die nicht versucht, alle Fehler und Schwächen in den Griff zu bekommen, sondern die Neues wachsen lässt. Verschiedene Wege führen dahin: Alles, was in mir ist, Gott hinhalten. – Mit meinen Gefühlen, Angst, Ärger, Neid, Sucht ins Gespräch kommen und sie fragen, was sie mir sagen möchten. – Dem Bisherigen einen Widerstand entgegensetzen und: Neues ausprobieren.

Die anschließende Versöhnungsfeier "... und fange bei mir an!" in der Pfarrkirche Lochau und die Möglichkeit eines persönlichen Einzelsegens durch Bischof Benno, Pfarrer Gerhard Mähr und Kaplan Richard Cardozo vertieften den besinnlichen Abend in der Vorbereitung auf Ostern. Bei Riebel und Kaffee, Begegnung und Gesprächen im Pfarrsaal klang der Abend aus.