Am 12. Mai ging der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Zu diesem Anlass wünschte Bischof Benno Elbs den Musliminnen und Muslimen im Land alles Gute und Gottes Segen.

Bischof Benno Elbs wandte sich mit einem Brief an Elif Dagli, der Vorsitzenden der islamischen Gemeinden in Vorarlberg, und übermittelte darin im Namen der Katholischen Kirche Vorarlberg herzliche Glückwünsche an die Muslim/innen zum Ende des Fastenmonats Ramadan.
Das Fasten sei ein Weg, sich von der Alltagsroutine zu lösen und sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen, schrieb der Bischof. Es sei aber vor allem auch Gelegenheit, die Verbindung zu Gott, der uns als seine geliebten Geschöpfe trage und leite, zu suchen und zu erneuern. „Aus dieser Vertiefung der Beziehung zum Schöpfer geht auch der fastende Mensch erneuert hervor“, so Bischof Benno.

Den Geist freimachen

Muslim/innen und Christ/innen sei das Bewusstsein gemeinsam, dass das Fasten den Geist für die Begegnung mit dem göttlichen Schöpfer freimache. „Es ist meine tiefe Überzeugung, dass diese Welt Menschen braucht, die sich immer wieder aufs Neue freimachen und sich auf Gott und seinen Willen einlassen. Dieses Freiwerden für Gott und seine Offenbarung lenkt auch den Blick auf die Welt, auf unsere Gesellschaft sowie auf die Herausforderungen, die sich uns allen stellen. Das Fasten macht uns achtsam für die notleidende Schöpfung.“ Die Schöpfung sei ein wunderbares Geschenk für alle seine Kinder, schreibt Bischof Benno Elbs. Das mit dem Fasten verbundene Freiwerden für Gott lenke aber auch den Blick auf notleidende Mitmenschen, die hungern, unterdrückt werden und denen Bildung und Lebenschancen vorenthalten werden.

Erbauer des Friedens

„Dieser gemeinsame Geist des Fastens macht uns, Muslime wie Christen, im Land Vorarlberg und auf der ganzen Welt zu Verbündeten im Dienst des Friedens und des Aufbaus einer menschenwürdigen Welt. Im Jahr 2017 hat Papst Franziskus dieses gemeinsame Anliegen in einer Ansprache in der Al-Azhar-Universität in Kairo so formuliert: ‚Heute brauchen wir Erbauer des Friedens, nicht Erbauer von Waffen, heute sind Ingenieure des Friedens nötig, nicht Aufwiegler von Konflikten; Feuerwehrleute und nicht Brandstifter; Prediger von Versöhnung und nicht Aufrufer zur Zerstörung.‘“
Abschließend drückte der Diözesanbischof seine Verbundenheit aus und wünschte den Muslim/innen Gottes reichen Segen.