Familienthemen waren am ersten Tag der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell u.a. Thema. "Familie ist ein Sehnsuchtsort der Menschen", erklärte etwa Bischof Benno Elbs beim Gottesdienst. Aber auch Gespräche über aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen wie die päpstliche Öko-Enzyklika "Laudato si" oder die Asyl-Debatte sind Inhalt der Sommervollversammlung, die vom 15. bis 17. Juni im spirituellen Wallfahrtszentrum Mariazell stattfindet.

Mit einem gemeinsamen Gebet beim Gnadenaltar in der Mariazeller Basilika wurde die Sommervollversammlung der Bischofskonferenz am Montag eröffnet. Gerade hier in Mariazell, dem spirituellen Zentrum für so viele Menschen aus ganz Europa, seien die Sorgen, Nöte und Anliegen der Familien besonders gut aufgehoben, sagte der neue steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl. Es sei spannend, gleich am ersten Arbeitstag als Bischof mit den Amtskollegen aus ganz Österreich zusammenzukommen, gemeinsam zu arbeiten und das brüderliche Miteinander der Bischöfe zu erleben.

An den Beratungen der Bischöfe in Mariazell zu Familienfragen nahmen am Montag auch die Spitzen der großen katholischen Laienorganisationen teil: Gerda Schaffelhofer (Katholische Aktion Österreich), Helmut Kukacka (Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände), Theo Quendler (Katholischer Laienrat Österreichs) und Alfred Trendl (Katholischer Familienverband Österreichs).

Vielfältige Themen
Themen sind dabei aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen, die Asyl-Debatte und die Familie. So hielt Bischof Benno Elbs in seiner Predigt fest, dass die Familie ein Sehnsuchtsort der Menschen sei. Die vielfältigen Fragen im Kontext der bevorstehenden Familiensynode können nur beantwortet werden, wenn an Jesus Christus und seinem Vorbild im Umgang mit Menschen Maß genommen wird. Entscheidend für die Bischofssynode wie auch für das persönliche Leben sei das Vorbild Christi: "Die Haltung Jesu, die alle seine Begegnungen und Gesprächen mit Menschen durchzieht, ist das Aufrichten", so Elbs. Die Haltung des Aufrichtens sei eine "Sprache der Liebe" und zeichne das Leben Jesu aus.

GPS auf Freundschaft mit Jesus ausrichten
Weil Jesus von sich sagt, dass er "der Weg, die Wahrheit und das Leben ist", sei es nötig, dass "wir das GPS unseres Herzens auf die Freundschaft mit Christus richten", empfahl der Bischof unter Bezugnahme auf das Evangelium. Dadurch können sich Wege eröffnen, die "über das logische, deduktive Denken hinausgehen", gab er zu bedenken und sagte: "Mit akademischen Diskussionen geraten wir vielleicht manchmal in die Sackgasse". Bischof Elbs erinnerte in diesem Zusammenhang an Papst Franziskus, der in der Bulle zur Ausrufung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit erklärte: "Nicht die Beachtung des Gesetzes rettet, sondern der Glaube an Jesus Christus". (red/kathpress)