Denn neben ihren Schreibkünsten wurde sie heuer nicht umsonst ebenso als „Lesekünstlerin des Jahres“ ausgezeichnet: von Tränen durchdrängte Zwiebelexperimente bis hin zur „Sessel-Auf-Tisch-Akrobatik“ wurden dem Publikum nämlich viel Überraschendes geboten, sowie Abgelenkte sofort mit theatralischem Können zurück ins Geschichtenuniversum geholt. Hier offenbarte sich ihr ursprünglicher Brotberuf: 20 Jahre arbeitete sie als Schauspielerin an deutschen Bühnen, bevor sie 2017 ihr Kinderbuch-Debüt gab und seither eine Veröffentlichung nach der anderen auf den Markt bringt und mit ihrer Themenvielfalt den Zahn der Zeit trifft. 

Während der „Österreich liest“-Woche konnten auf der Lesereise fast 400 Schülerinnen und Schüler in den Genuss einer szenischen Lesung kommen, wobei ein breites Themenspektrum angeboten wurde: man erfuhr, was es mit Tränen auf sich hat, welche Probleme als Kind in einer Familie mit Suchtproblemen aufwarten und dass Mütter in den Streik treten und für eine gleichberechtigte Haushaltsführung eintreten können. 

Vor allem letzteres Thema verursachte bei der öffentlichen Lesung in Egg lautes Gelächter bei den anwesenden Müttern, denn Nein! – Grillen ist kein kochen und Ja! – Mann kann auch ganz allein seine Wäsche kaufen. Mit viel Humor und Fingerspitzengefühl werden Themen der Erwachsenenwelt so auch für die junge Leserschaft verständlicher und laden zum Nachdenken ein.

Besonders wertvoll ist es, wenn die gelesenen Inhalte im Unterricht nachhaltig aufgearbeitet werden, denn solch schwierige Themen sollten gerade mit so junger Leserschaft nicht im luftleeren Raum stehen bleiben. Die erste und zweite Klasse der Volksschule Schwarzenberg haben sich beispielsweise nach der Lesung von "Heul doch!" mit der Fragestellung "Als ich das letzte Mal geweint habe..." auseinandergesetzt. Welche wunderbaren Werke dabei erschaffen wurde, sieht man an den Beispielsbildern in der Galerie.