Irgendwann konnte man sie mitsprechen: Die Geschichte von der kleinen Hexe und dem kleinen Gespenst. Von Lotta aus der Krachmacherstraße, Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter. Und trotzdem: Es mussten Mama und Papa (resp. Oma und Opa) sein, die die immer gleichen Geschichten auf immer gleiche Weise vorgelesen haben. Abends, eingekuschelt ins warme Bett, oder an einem fiesen Nieselregentag auf dem Sofa. Österreichs Vorlesepaten sind inzwischen ähnlich institutionalisiert – und seit vergangener Woche ausgezeichnet.

Das Sozialministerium ehrte das von der Caritas Vorarlberg und der Fachstelle Bibliotheken der Diözese Feldkirch initiierte Konzept „Ganz Ohr!“ im Rahmen einer Tagung als „Good Practice“-Beispiel. Denn das Vorarlberger Modell hat Vorbildfunktion: Über hundert ehrenamtliche Vorlesepatinnen und -paten gibt es im Ländle; in Österreich sind es dank der Übernahme durch die Unterstützung durch das Österreichische Bibliothekswerk und die der MARKE Elternbildung viele, viele mehr.

Für die Ältesten und die Jüngsten

Ihre Haupteinsatzgebiete: Bibliotheken und Seniorenheime. Dort lesen die Ehrenamtlichen für die, die noch nicht selber lesen können – und die, die es nicht mehr können. Bei den Jüngsten wird so die Fantasie angeregt und die Sprachentwicklung gefördert, bei den Älteren Konzentration und aktiver Wortschatz trainiert. Ein eigens für „Ganz Ohr!“ entwickeltes Schulungssytem bereitet die Vorleserinnen und Vorleser auf ihre Aufgabe vor.

Nächster Kurs im Herbst 2017

Der nächste Kurs startet im Oktober – und Mag. Eva Hesche als Leiterin der Fachstelle Bibliotheken freut sich über Ihr Interesse: eva.hesche@kath-kirche-vorarlberg.at oder 05522-3485-140