Was ist denn bitte hier los? Diesen Satz konnte man beim THEO-Forum im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast nicht nur einmal hören. Und immer war er als Kompliment gemeint. Was bei 350 Jugendlichen, die das Haus quasi "stürmten", schon was heißen will.

"Da ist was im Busch", das war nicht nur der Titel des THEO-Forums 2019, sondern das ist auch ganz klar eine Ansage. Wo etwas im Busch ist, da bahnt sich etwas an, da wartet man doch irgendwie auch neugierig darauf, was denn nun im Busch ist. Das alles trifft so ziemlich gut die Stimmung, mit der das THEO-Forum 2019 in den Tag startete.

Das stemmen wir!

Früh morgens, das Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast bei Götzis blinzelte gerade dem neuen Tag entgegen, da wurde schon gewerkt - in allen Sälen, in allen Räumen, im Speisesaal, im Foyer - einfach überall. Und dann kamen sie, mit jedem Bus mehr. 350 Jugendliche. Noch etwas verschlafen, aber motiviert sich zu informieren. Denn das ist ja immerhin Sinn und Zweck des THEO-Forums. "Das THEO-Forum ist ein Infotag für junge Leute. Wir liefern Informationen rund um soziale und kirchliche Jobs in Vorarlberg und eröffnen neue Perspektiven für alle, die sich im In- und Ausland engagieren möchten", erklärt Elisabeth Fenkart, Referentin der Berufungspastoral zwischen Infostand und dem nächsten Talk. Das Team der Berufungspastoral ist es auch, das gemeinsam mit der Jungen Kirche das THEO-Forum Jahr für Jahr buchstäblich stemmt. Und das ist bei neun Ateliers, drei Talks, einer "Living Library" und unzähligen Infoständen schon ein ordentlicher Kraftakt.

Das Ziel ist klar - Berufe mit Berufung

Ok, die Zielvorgabe ist also klar: Informationen über Jobs im Sozialbereich und/oder bei der Kirche an den Mann und die Frau zu bringen. Das kann man nun auf die eine oder andere Art versuchen. Beim THEO-Forum hat man sich definitiv für die andere Art entschieden! Und die sieht so aus: Man finde Menschen, die dem großen Etwas - manche nennen es Gott  - Platz in ihrem Leben geben. Wie viel und auf welche Art und Weise, kann variieren. Dann findet man zum Beispiel Menschen wie Landesrätin Barbara Schöbi-Fink, die selbst einmal Theologie studiert hat. Dann trifft man auf den Fußballprofi Lars Nussbaumer, der für den SCR Altach kickt, auf Daria Schuricht, die amtierende "Miss Vorarlberg", oder Domingo Mattle, den Breakdancer und Graffiti-Künstler. 

Theologie? Gar nicht so übel

Mitten drin natürlich auch Priester, Ordensleute, Mitarbeiter/innen der Caritas, der Krankenhausseelsorge, der Telefonseelsorge, der Dreikönigsaktion und vielen mehr. Und plötzlich ist ein Volontariatseinsatz nicht mehr unendliche Weiten entfernt, wird verständlich, was die Caritas im In- und Ausland so macht oder hat man eine Ahnung, ob ein Theologiestudium nicht doch etwas sein könnte.

Wenn es beim THEO-Forum gelingt, jungen Erwachsenen eine gute Erinnerung an die Kirche und ihre Berufsfelder zu bescheren, dann ist schon viel erreicht. So ist das THEO-Forum zwar immer ein intensiver, kommt da doch "die Kirche" mit geballter Kraft, aber auch absolut lohnenswerter Tag. Ein "Happy Day", wie auch Rockröhre Alex Sutter zum Start in den Tag verlautbaren ließ: mit Gesang natürlich. Und siehe da, es machten alle mit.

Und jetzt: reden!

Von da an hieß die Devise: reden, reden, reden! Mit allen, über vieles, überall. So erfährt man dann zum Beispiel auch, dass selbst einen Bischof manchmal Zweifel plagen, und hört gespannt zu, wenn Foodbloggerin Nadin Hiebler mit "Miss" Daria Schuricht und Graffiti-Künstler Domingo Mattle über den Unterschied zwischen Perfektion und Schönheit diskutiert oder Alex Sutter mit Thomas Stubler vom Kriseninterventionsteam und Bischof Benno Elbs über Krisen im Allgemeinen und ganz Persönlichen sprechen.

Keine Frage war tabu, alles durfte zur Sprache kommen. Ja, das alles ist auch Kirche und zwar gar nicht so staubig, wie vielleicht vermutet. Und wenn nach dem THEO-Forum auch nur eine Handvoll ein bisschen genauer weiß, wohin die Reise ihres Lebens eventuell gehen könnte, dann hat der Berufsinfo-Tag, der mit der Berufung rechnet, sein Ziel absolut erreicht.

Übrigens, wer heuer nicht dabei war, nächstes Jahr gibt es sicher die nächste Chance.