Eine Ordensschwester fragen, warum sie im Kloster lebt? Einen Krankenhaus-Seelsorger aushorchen, warum er kranke und sterbende Menschen in ihren letzten Stunden begleitet? Ausfragen, warum sich jemand gegen den Operngesang und für die Arbeit mit Jugendlichen entschieden hat? Das alles ist möglich. Beim gleichnamigen Projekt des Berufungspastoral zeigen 35 Menschen, wofür sie brennen. Und warum.

"112" ist nicht notwendig
Vom 21. bis 30. November ist es soweit: Vorarlberg brennt! Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn um Jugendlichen das Thema "Beruf und Berufung" näher zu bringen, kommen auch 35 Persönlichkeiten aus Vorarlberg näher. In die Klassenräume, um genau zu sein. Im Rahmen des Projekts "wofür brennst du...?" erzählen sie aus ihrem Leben, sprechen über Lebenstraum, Beruf & Berufung, Glaube und Zweifel heute. Fragen unbedingt erwünscht.

Direkt von der Quelle
Spannende Referentinnen und Referenten wie Caritasdirektor Peter Klinger, Pastoralamtsleiter Walter Schmolly, die Islambeauftragte der Diözese Elisabeth Dörler, Diakon Elmar Stüttler oder Ordensschwestern verschiedener Klöster, besuchen  SchülerInnen an 25 Höheren Schulen des Landes. Sie kommen aus den verschiedenen meist kirchlichen Berufen und Einrichtungen - stehen in der Projektwoche als Gastreferent/innen zur Verfügung.Wann hat man denn die Möglichkeit, Benno Elbs "auszuquetschen", warum er gerade diese berufliche Laufbahn eingeschlagen hat?

Traum, Berufung und Traumberuf
In mehr als 120 Unterrichtsstunden erzählen sie, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist, welche Rolle der Glaube dabei spielt und warum sie sich beispielsweise für einen sozialen oder kirchlichen Beruf entschieden haben. Die Referentinnen treten so in einen offenen Dialog über Grundfragen des Lebens mit den Schülerinnen ein. Das Projekt „...und wofür brennst du?“ will das Gespräch über Lebenstraum, Berufung & Traumberuf unter den jungen Menschen eröffnen, sagt Martin Fenkart, Referent für Berufungspastoral der Diözese Feldkirch. Er ist davon überzeugt, dass jeder Mensch über die vielen verschiedenen Talente hinaus eine ganz eigene Berufung hat. Wer sie gefunden hat, kann Sinn und letztlich Glück im Leben erfahren. Papst Benedikt sagt, dass es so viele Wege zu Gott wie Menschen gibt. „Somit dürfen wir in den kommenden Tagen über 2500 neue Wege zu Gott entdecken. Darauf freuen wir uns und sind schon gespannt,“ meint Martin Fenkart.

Kloster statt Traummann und der Zölibat
Die Geschichten hinter den 35 Persönlichkeiten sind so vielseitig, wie die Menschen selbst. Ordensschwester Rita Maria von den Klaraschwestern in Bregenz beispielsweise hatte ihren Traumman schon längst gefunden, dennoch ging sie ins Kloster. Der Krankenhaus-Seelsorger Gerhard Häfele erzählt, wo sich seine Berufung zu klären begann: in der Kläranlage. Edgar Ferchl-Blum ist "der Zölibat
in die Quere gekommen", weshalb er seine Berufswünsche und -pläne über Bord warf und nach seinem Theologiestudium Religionslehrer, Krankenhausseelsorger, Ehemann und Vater wurde.

Keine verstaubte Kirche
Auch die Kirche nutzt die neuen Kommunikationskanäle, um genauer zu sein: facebook. Dort startet zeitgleich zu den Besuchen im Klassenzimmer ein reger Austausch rund um das Thema „Traumberuf“ & Engagement. Auf der Internetseite findet man 12 Kurzvideos mit Portraits von Frauen und Männern aus Vorarlberg, die sich heute in Kirche und Gesellschaft für unser Land engagieren. Haben Sie schon einmal einen Priester in einer Disco gesehen? Nein? Vielleicht doch, vielleicht ist Ihnen der Jugenseelsorger Dominik Toplek ja unwissentlich über den Weg gelaufen. Auch ihn kann man im Video bewundern, im K-Shake. 

Reinklicken lohnt sich: www.facebook.com/meineberufung