„Wallfahra got ma be jedam Wattar“, das wusste schon meine Oma, als sie mich damals zum Wallfahren mitgenommen hat. Das gilt auch heute noch, denn am Mittwoch trotzten 330 Maturant/innen dem Regen und trafen sich bei der Pfarrkirche in Hard, um gemeinsam nach Bregenz in die Mehrerau zu pilgern. Maturawallfahrt nennt sich das Projekt der Berufungspastoral und der Jungen Kirche Vorarlberg, bei dem sich Bischof Benno Elbs, Ordensleute, und pastorale Mitarbeiter/innen gemeinsam auf den Weg machen.

Bereits zum vierten Mal fand die Wallfart statt. „Dass es so heftig geregnet hat, ist allerdings noch nie vorgekommen“, so Elisabeth Fenkart von der Berufungspastoral. Vielleicht hat sich das Wetter ja dem sich jährlich wechselnden Motto angepasst, das heuer „Mit allen Wassern gewaschen“ lautete. Das Ziel jedoch ist stets dasselbe: Einen Tag lang die Schule Schule sein lassen, aus dem Alltag aussteigen und der Frage nachgehen: Mit welchen Wassern will ich gewaschen werden und was stillt meinen Durst? Inhaltliche Stationen auf dem Weg und die abschließende Wortgottesfeier luden genau dazu ein.

Wallfahrt mit Inhalt

Frühmorgens trafen sich über 330 Maturant/innen aus ganz Vorarlberg bei der Kirche in Hard, wo das Frühstück auf sie wartete. Mit Kaffee und Brötchen gestärkt, brachen die Gruppen in Richtung Bregenz auf.

Auf dem Weg, der übrigens Teil des Jakobswegs ist, wurde immer wieder an- und innegehalten, um sich über das eigene Leben Gedanken zu machen und auch, um die eine oder andere Aufgabe zu bewältigen. Dabei ging es vor allem darum, das Vertrauen in sich und die Mitschüler/innen zu stärken. Die Maturant/innen knüpften einen Schlüsselanhänger und erinnerten sich daran, was ihnen im Leben Halt gibt. Sie stärkten den Zusammenhalt der Klasse, indem sie gemeinsam eine Aufgabe lösten. Unterwegs war auch Platz für Gespräche über Gott und die Welt. Dass dabei Bischof Benno, eine Klosterschwester oder Diözesanmitarbeiter/innen mitdiskutierten, war das I-Tüpfelchen. Wie oft hat man sonst die Gelegenheit, sich mit solchen "Fachleuten" über brennende Themen zu unterhalten?

Stärkung

In der Mehrerau angekommen, war vor allem die Freude, ein Dach über dem Kopf zu haben, groß. Nach der Wortgottesfeier in der Kirche mit Bischof Benno Elbs und Jugend- und Jungscharseelsorger Fabian Jochum wurde in der Aula des Klosters Mehrerau aufgetischt. So eine Wallfahrt macht hungrig, denn neben dem sportlichen Aspekt wird auch der Geist ganz schön gefordert. Gestärkt vom Burger, mit vielen neuen Eindrücken und einem Fläschchen mit Weihwasser, traten die Maturant/innen am Nachmittag den Heimweg an.