Warum das THEO Berufsinfoforum so eine Erfolgsgeschichte schreibt? Ganz klar, weil die Jugendlichen es dazu machen. 450 waren heuer dabei - und ließen nicht nur die Buschtrommeln, sondern gleich das ganze Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast in Götzis vibrieren.

Irgendwann steht das erste Bewerbungsgespräch an oder die Frage im Raum, für welches Studium man sich denn an welcher Universität einschreiben soll. Spätestens dann beschäftigt man sich mit der späteren Berufswahl bzw. den verschiedenen Perspektiven, die man für sich und sein Leben entwickeln könnte. Das THEO Berufsinfoforum kommt dann gerade recht. Ja, natürlich, es geht da auch um das Theologiestudium aber eben nicht nur. Und so hört man schon mal in den Gängen des Jugendhauses, dass man selbst zwar eher nicht Theologie studieren werde, dass man es aber "echt super finde, dass man hier über so viele Dinge reden kann." So einfach es klingen mag, dieser Satz trifft das THEO Forum so ziemlich in seinem Kern. Ziel ist es nämlich nicht, die Theologie-Inskriptionen zu steigern - .das wäre sicherlich ein schöner Nebeneffekt - sondern aufzuzeigen, wo überall Menschen aus Überzeugung arbeiten und das, was sie tun, aus einer inneren Berufung tun.

Berufungsgeschichten wo man hinsieht

Das trifft dann auf die Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, ebenso zu wie auf Verena Dörler vom Kinderdorf, Thomas Stubler vom Kriseninterventionsteam oder Margaritha Matt, die bei der Caritas 37 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut. So geht es an diesem Tag irgendwie ja doch durch die Bank um Berufungsgeschichten, die manchmal mehr und manchmal weniger mit der Kirche zu tun haben.

Zum Beispiel wie der Trummeltreff im Untergeschoss des Jugendhauses, wo Malick aus Gambia mit Islambeauftragter Aglaia Mika und 20 Schüler/innen trommelt was das Zeug hält, der zeigt, dass Rhythmus eine Sprache ist, die von allen Religionen und Kulturen verstanden wird. Die geballte Ladung an Information gibt es dann im Erdgeschoss. An Bars, Theken, Bistrot-Tischen nutzen verschiedene soziale und kirchliche Einrichtungen die Gelegenheit, bei unkomplizierten, kurzen Gesprächen Kontakte zu knüpfen und Interesse zu wecken. Schlendert man so also durch das Stiegenhaus und den großen Speisesaal, kann es schon passieren, dass man am Ende des Spaziergangs bestens über die Projekte der Dreikönigsaktion, die Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahrs, den Weltjugendtag in Krakau, das Ordensleben oder auch die Arbeit der Caritas bestens informiert ist. 

Man darf sich auch selbst mal fragen

Die Seminar- und Gruppenräume sind hingegen reserviert für die großen Talks, in denen Bischof Benno Elbs unter anderem über seine Studienzeit erzählt und warum es für ihn schließlich die Theologie und die Psychotherapie werden musste, während Pfarrer Peter Mathei davon  berichtet, was die Aufnahme von Flüchtlingen für ihn und die ganze Gemeinde in Alberschwende bedeutet hatte. Mit Verena Daum-Kuzmanovic wirft man einen journalistischen Blick in die Flüchtlingslager, während man sich mit Miachel Willam und Felix Rohner vom EthikCenter selbst in die Pflicht nimmt und einmal die kritische Frage stellt, was man selbst in Sachen sozialer Gerechtigkeit so alles tut oder eben nicht tut.

Es geht weiter

Und das ist wohl auch das große Geheimnis hinter dem THEO Berufsinfoforum: die Mischung ist perfekt - Theologie, Kultur, Welt, Soziales und Wirtschaftliches , alles ist vertreten. Nach vollen und programmintensiven vier Stunden, darf der Magen dann schon mal knurren beziehungsweise am Buffet wieder zum Schweigen gebracht werden. 

Für das Organisationsteam des THEO Berufsinfoforum aber ist es nur eine kurze Verschnaufpause. In wenigen Wochen beginnen sie schon mit der Planung, denn das nächste THEO Berufsinfoforum kommt bestimmt.