Eine sprechende Schlange, eine Schöpfung in sieben Tagen, eine Jungfrau, die ein Kind gebärt – die Bibel ist scheinbar voll von fragwürdigen, aber weit verbreiteten Geschichten. Sind sie wirklich falsch oder gar manipulativ? Gibt es Fake News nicht nur auf Social Media und Co., sondern auch in den heiligen Schriften des Christentums? Knapp 50 Jugendliche tauchten am Donnerstag beim Hot-Spot-Talk im Pfarrsaal des Dornbirner Hatlerdorf gemeinsam mit Bischof Benno Elbs und dem Theologen Simon Kopf in die Welt der Bibel ein. Sie machten den Faktencheck: Wie glaubwürdig ist die Bibel heute?

Hot-Spot-Talk: Junge Leute diskutieren mit Bischof Benno Elbs

Über Gott und die Welt reden: Wo geschieht das heute noch – so "richtig"? Die Berufungspastoral hat in Kooperation mit der Jungen Kirche ein Format entwickelt, das dem "Ins-Gespräch-Kommen" einen guten Rahmen setzt. Mit Cocktails, Musik, Knabbereien – und natürlich mit anderen jungen Leuten!

Mit dabei ist Bischof Benno Elbs. Für ihn ist das Format ein Weg, mit jungen Menschen unkompliziert ins Gespräch zu kommen, zu hören, was läuft und welche Fragen kursieren. Neben Bischof Benno Elbs gibt es auch einen zweiten Gast am "Podium". Das ist eine Person, die mit dem Thema des Abends zu tun hat, dieses Mal der Theologe Simon Kopf. Die beiden geben ihre Statements ab und führen so in die Diskussion hinein.

Keine Fake News aber auch nicht bare Münze

Biblische Geschichten werfen viele Fragen auf und genau diese bekamen die Jugendlichen beantwortet. Unter Fake News versteht man allgemein manipulative Falschmeldungen. „In der Bibel gibt es zwar, wenn man so will, einige „Falschmeldungen“; diese wollen aber nicht manipulieren. Vielmehr handelt es sich um Aussagen, die aus heutiger Sicht falsch sind, wie etwa die Behauptung, dass der Hase ein Wiederkäuer ist oder dass es zwei Himmel gibt. Das war eben damaliger Wissenstand. Teilweise treten auch Probleme bei der Übersetzung auf. Die meisten Fake News stehen allerdings nicht in der Bibel, sondern werden über sie erzählt“, so Theologe Simon Kopf. So kommt etwa der Apfel in der Paradieserzählung von Adam und Eva gar nicht vor, auch gibt es in der Bibel keine stichhaltigen Anhaltspunkte, dass Maria Magdalena eine Prostituierte war, und heute geht man davon aus, dass Josef und Jesus keine Zimmermänner waren, sondern Baumeister oder Steinmetze; die gängige Berufsbezeichnung ist einer Übersetzungsschwierigkeit geschuldet.

Was ist dann Fakt?

Fakt ist auf jeden Fall, dass die Bibel noch immer das meistverkaufte Buch der Welt ist und dass in Hotelzimmern, in denen eine Bibel aufliegt, weniger geklaut wird. Ein weiterer Fakt ist, dass sie sehr viele Menschen in ihrem täglichen Leben beeinflusst. So auch Bischof Benno Elbs, der auf die verschiedensten Fragen des Lebens, die Antwort in der Bibel findet. „Die Bibel ist nicht wörtlich zu nehmen. Vielmehr geht es darum, die Botschaft dahinter zu erkennen.“ 

Mona Pexa von der Jungen Kirche Vorarlberg ist ebenfalls begeisterte Bibelleserin. „Auch wenn vieles in der Bibel Fake News wäre oder vieles nicht verstanden wird, so glaube ich trotzdem, dass Gott das alles, was da drinnen steht, leisten hätte können“, gab sie in ihrem Statement zum Bibellesen preis. Und damit fasste sie die Inhalte des Abends gut zusammen.

Deine Chance zur Diskussion mit Bischof Benno Elbs

Der nächste Talk findet online statt. Am Donnerstag, den 03.12.2020 geht es ab 19:30 Uhr auf Zoom rund. Das Thema steht noch nicht fest, wer allerdings schon sehr neugierig ist kann sich bei thomas.erlacher@kath-kirche-vorarlberg jetzt schon anmelden und bekommt dann alle News zugeschickt. Oder man abonniert den Instakanal hotspottalks.