Diakon und Gefängnisseelsorger

Anton PepelnikAnton Pepelnik ist Gefängnisseelsorger. Seine Arbeit ist für ihn nicht nur erfüllende Tätigkeit, sondern auch ein wichtiges Signal: Hier ist die Kirche wirklich vor Ort bei den Menschen.

Ein biblischer Auftrag
Eine Kompassnadel für seine Tätigkeit findet der Dia- kon in Mt 25, wo Jesus den Besuch von Gefangenen als ein Kriterium der Heilswürdigkeit nennt. Anton Pepelnik meint dazu: „Die Kirche muss mit den Leuten, denen es nicht gut geht, in Kontakt stehen. Sie muss versuchen, ihnen so gut es geht zu helfen.“ Und genau dieser Aufgabe widmet sich Pepelnik tagtäglich in der Seelsorge im Gefängnis. In einem Gottesdienst außerhalb der Mauern wäre es kaum denkbar, dass ein Gottesdienstbesucher einfach aufsteht  und laut Fragen zu dem eben Gehörten stellt. Im Gefängnis kann das durchaus vorkommen. Da taucht dann die Frage auf: „Wie haben Sie das jetzt gemeint?“ Aus solchen direkten Begegnungen  kann ein persönlicher und intensiver Austausch über Fragen des Glaubens entstehen. Das ist es, was dem Diakon an seiner Aufgabe gefällt.

Sternstunden
Nie vergessen wird Anton Pepelnik jenen Moment, in dem er einen Häftling bei der Entlassung  antraf, die- ser einen Rosenkranz aus seiner Hosentasche zog und meinte, jener habe ihm geholfen genauso wie die Ge- spräche mit dem Diakon. Ihnen habe er es zu verdan- ken, dass er das Gefängnis überstanden habe.
 
Wofür brennst du?
Bei seinem Dienst ist es ihm wichtig, dass die Kirche nicht „irgendwelche Sprüche klopft“, sondern gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Sorgen und Nöte der Menschen teilt. Angst hat er dabei keine, da er nichts mit der Justiz zu tun hat. Er kommt als Mensch. Hört zu. Behält alles für sich und ist so für die Insassen wertvoll. „Es geht nicht darum, einem Mörder Vorwürfe zu machen, sondern zu sehen, was man tun kann, dass dieser Hilfe erfährt.“