Die 4. internationale Fachmesse „Monumento“ in Salzburg ist auch 2018 die aktuelle Drehscheibe für Wissen rund um den Umgang mit historisch schützenswerten Bauwerken. Die diözesanen Bauämter Österreichs informieren als wichtigster nationaler Auftraggeber der einschlägigen Handwerker und Restauratoren an einem eigenen Messestand. Der Vorarlberger Diözesanbaumeister DI Herbert Berchtold wird an den Messetagen Freitag 12. Jänner und Samstag 13. Jänner am Messestand präsent sein.

Bild: Die Restauratorin Nicolé Mayer im Atelier an der Arbeit an einer Kreuzwegstation aus der Rankweiler St. Michael-Kirche am Liebfrauenberg. Sie bezeichnet dieses Projekt als das vielleicht Beste der zahlreichen Aufträge, die sie für die Diözese Feldkirch wahrnimmt. Für Nicolé Mayer ist die „Monumento“ in Salzburg ein Pflichttermin zur Vernetzung und Info über neue Materialien und Methoden in der Branche.

Wolfgang Ölz

Herbert Berchtold hebt hervor, dass alle Diözesen Österreichs zusammen den größten Pool an denkmalgeschützten Gebäuden des Landes besitzen. Die neun Bauämter investieren viel Zeit, Geld und Ressourcen in den Erhalt der wertvollen historischen Gebäude Österreichs. Die „Monumento“ in Salzburg ist eine Gelegenheit, diese Leistungen öffentlich zu machen. Ein weiteres Ziel ist die Vernetzung mit den regionalen Handwerkern und Restauratoren bis hin zu möglichen Auftragsanbahnungen.

Bauamt der Diözese Feldkirch
Das Bauamt sieht sich als Unterstützung für die Entscheidungsträger in den Pfarren. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt werden Renovierungen von Kirchen vorzugsweise mit Vorarlberger Handwerkern realisiert. So stand etwa am Ende eines Prozesses zwischen Bauamt, Bundesdenkmalamt, Rankweiler Pfarren und Restauratorin die Erkenntnis, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die künstlerisch bedeutsamen Kreuzwegstationen der Rankweiler St. Michael-Kirche sachgemäß zu erhalten.

DI Theresa Wegan vom Bauamt in Feldkirch ist in diesem Zusammenhang sehr froh, dass es Fachleute der Restauration und Konservierung im Land gibt, die altes Handwerk pflegen, wie es für die alte Bausubstanz oft notwendig ist. Der Bautechniker des Amtes, Karl-Heinz Summer, ergänzt, dass es ihm  besonders wichtig sei, Handwerker zu animieren alte Techniken z.B. in der Kartause Mauerbach neu zu erlernen. Auch eine Fachmesse wie die „Monumento“ ist dafür der richtige Ort, denn in zahlreichen Workshops werden diese alten Fähigkeiten vorgestellt und vertieft. Denkmalschutz bedeutet nämlich in nicht seltenen Fällen: zurück zu alten Materialien.

Ein beweglicher Markt
Die neuesten Trends auf diesem stark in Bewegung befindlichen Markt können Fachleute und Liebhaber in Salzburg erfahren. Beispiele dafür wären „neue alte“ Ölanstriche für denkmalgeschützte Fensterläden, weiche Kalkputze statt harte Zementputze, mineralische, lichtechte Anstriche mit natürlichen Pigmenten oder neueste Methoden gegen Schimmelbefall.

Monumento Salzburg 2018,
Messe für Handwerk und Restauration, 

Infos: T 0662 24 04 61,
www.monumento-salzburg.at 
Tageskarte € 12,-
Öffnungszeiten: Do 11. Jänner, 10 bis 18 Uhr, Fr 12. Jänner, 10 bis 18 Uhr, Sa 13. Jänner,
10 bis 17 Uhr, Messezentrum, Salzburg.

ZUR SACHE

Handwerk hautnah

Alle zwei Jahre findet im Messezentrum Salzburg die Fachmesse für Denkmalpflege, Kulturerbe, Restauration und Konservierung statt. Vom 11. bis zum 13. Jänner 2018 verspricht die Messe Fachleuten und interessierten Besuchern Einblicke hinter die Kulissen der Denkmalpflege, des traditionellen Handwerks und der Restauration. 

Disziplinen der Restaurierung und handwerkliche Techniken stehen im Fokus. Da wird mitunter alles noch von Hand gemacht, mit viel Liebe zum Detail, einem geschulten Auge und Feingefühl. Die Besucher erwarten traditionelle Familienbetriebe, wie z.B. das Ziegelwerk Nicoloso, das bereits seit 1867 handgemachte Ziegel produziert und diese in einem jahrhundertealten Ringofen bis heute brennt und sich u.a. auf die Herstellung alter Mauerziegel, Dachbodenplatten und Dachziegel spezialisiert hat.

Digitalisierung
Das Zeitalter der Digitalisierung ist auch im Bereich des Kulturerbes und der Denkmalpflege nicht mehr wegzudenken. So haben die Besucher die Möglichkeit, sich über Vermessungstechniken von Kulturgütern zu informieren. Die Firma Linsinger ZT GmbH zeigt die vielfältigen, digitalen Vermessungsmöglichkeiten mit Nahbereichs- und 3D-Scanning.

Alte Techniken erlernen
Dass viele tradierte Handwerke vom Aussterben bedroht sind, ist eine unleugbare Tatsache. Viele alte Berufe sind selten geworden. Am Freitag, 12. Jänner können  Schüler und Studenten diese „alten Berufe“ genauer ansehen und auf der „Baustelle live“ selbst Hand anlegen. Angeboten wird u.a. Lehmziegelbrennen, Ölfarben nach alten Rezepten selbst anmischen und Steine schleifen.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 51-52 vom 21. / 28. Dezember 2017)