Zeit: Donnerstag, 21.09.2017 von 16:00 bis 18:00
Ort: Carl Lampert Archiv, Herrengasse 6, Feldkirch (auf Karte anzeigen)

Ausstellung zum Reformationsjubiläum 2017 im Carl Lampert Archiv

Öffnungzeiten und Kontakt

Juni, Juli, September, Oktober 2017, jeweils Donnerstag 16:00-18:00 Uhr
und auf Anfrage: 05522/3485-0;

Ein Katalog zur Ausstellung ist erschienen und zum Preis von € 3.- im Carl Lampert Archiv und in der Medienstelle der Diözese Feldkirch erhältlich.

Zensur und Verbotenes

Zensur war und ist stets Teil der Gesellschaft und des menschlichen Zusammenlebens. Die Erfindung des Buchdrucks und damit die schnelle Verbreitung von abweichenden Meinungen ist Dreh- und Angelpunkt der Reformation. Die digitale Revolution stellt klassische Kommunikationswege und Formen in Frage. Kontrolle über die Ideen und Meinungen anderer zu erreichen, dem vermeintlichen Gegner zu verbieten, diese Kund zu tun, seine Schriften zu verbieten oder im schlimmsten Falle, ihn selbst und seine Spuren auszulöschen,  ist ein bemerkenswertes Phänomen, das ich durch ganze Geschichte der Menschheit zieht.

Reformationsjubiläum

Das Reformationsjubiläum ist ein Anlass, den die Evangelische Kirche als Jubiläumsjahr feiert. Die Katholische Kirche begeht wohl eher ein Bedenkjahr, indem sie sich des Beginns der konfessionellen Teilung erinnert. Die Aufgabe von Archiv und Bibliothek der Diözese Feldkirch, als Gedächtnis der katholischen Kirche in Vorarlberg zu agieren, verpflichtet zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Phänomenen dieser Zeit.

Kommunikation und Meinungsbildung

Der Index der verbotenen Bücher führte in der Konzeption dieser Ausstellung zu einem viel weitreichenderen Thema: der Zensur. Als allgemeingültige gesellschaftliche Erscheinung lässt sich Zensur von der Antike bis zur Gegenwart verfolgen. Sie stellt die Reformation, die Erfindung des Buchdrucks, die Gegenreformation, die Aufklärung oder die digitale Kommunikation unter einen großen Bogen der Geschichte. Wo Zensur heute eine Rolle spielt und wie wir uns in einer pluralistischen Gesellschaft unsere Meinungen bilden, bleibt jedoch offen und führt uns zu tagesaktuellen Fragestellungen.