Im Gespräch mit jungen Leuten in den Bergen

Wer im Freien unterwegs ist, räumt dort oft seinen Kopf auf. Manch einer macht ihn sogar ganz leer. Man weiß plötzlich, was es heißt, arm im Geiste zu sein. Diese Armut hat viel mit Auflösung zu tun. Sie lässt Verkopfung verschwinden, eine der großen eingebildeten Krankheiten dieser Zeit. Das Leben findet nicht im Kopf statt. Es hat andere Dimensionen, manche davon sind sogar undenkbar und sagen sich so vom Kopf los.

"Wenn ich losgehe, ist zuerst nur der Kopf aktiv. Wenn aber die Gedanken wegschweifen, passiert das Gehen plötzlich automatisch. Dann meldet sich das Herz und sorgt für ein breites Glücksgefühl."

"Es Verändert sich im Grunde alles. Ich merke, dass ich im Großen und Ganzen zu jedem Zeitpunkt dort draußen zufrieden bin."

Der Natur ist man ausgesetzt. Wir haben im Freien die Möglichkeit, den menschlichen Kontrolltrieb loszulassen. Es geht dabei um das Einlassen in einen ungetrennten Zustand. Wenn Kopflast verschwindet, macht sich viel mehr Geist breit. Das scheinbar alltägliche Leben ist vollgestopft mit Spannungen. Im Draußen passiert Entspannung, was viele kleine Kümmernisse verfliegen lässt.

"Bin ich erst einmal im Gehen drin, spüre ich nur noch den Boden unter meinen Füßen. Die Anstrengung verblasst fast vollständig und ich fühle nur wie ich eins werde."

"Es kommt auch eine sonst nicht bekannte Geduld in mir hervor. Ich kann stets weiter gehen, egal wie weit oder wie zäh es wird. Es geht einfach weiter!"

Junge Leute wollen ihr Leben spüren.

"Ich bin mir und dem Geist selten so nahe wie im Freien. Dort ist einfach Platz für lose Gedanken und Freiheit. Alles nimmt an Intensität zu!"

"Draußen sein ist für mich Spirit. Ich habe das Gefühl, dass wenn ich abseits der Kopforientierung des Alltags bin, ich erst richtig lebe."

"Weg vom Zivilisationsstress kann ich mich ausschalten!"

Danke Nora, Christine und Thomas für eure Gedanken!

Johannes Lampert - Out Of Time