Was geschieht, wenn Jugendliche innerhalb guter Rahmenbedingungen und mit fachkundiger Begleitung einfach drauflos werkeln dürfen? Erstaunliches. Davon konnten sich auch Liechtensteiner SchülerInnen überzeugen, die beim Schulprojekt "300 Jahre Liechtensteinisches Oberland" in den Genuss eben dieser Methode kamen.

Zum ersten Mal experimentiert mit dieser Methode wurde im Sommer 2011. Out of Time lud damals zu den mittlerweile legendären Workshopsessions. Im Frühjahr 2012 wurde diese offene Form von Jugendarbeit dann ins Nachbarland "exportiert". In Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater Liechtenstein und lorenz.phon.hertz begleitete Out of Time vom 26. bis 29. März eine Gruppe von SchülerInnen der Weiterführenden Schulen Triesen. Aufgabe der zwölf jungen Menschen war es, ein Stück Landesgeschichte zu vertonen. Das Skript dafür wurde ebenso wie die Aufnahme von den Jugendlichen selber erstellt und umgesetzt. 

Innerhalb der vier Tage konnten sich die Schüler in Eigeninitiative durch die Materie richtiggehend durcharbeiten: von Theater über Sprache und von Schrift über technische Inputs bis zur Aufnahme und Vertonung des Hörspiels - die Zugänge zum Thema und die Formen der kreativen Um- und Auseinandersetzung waren vielfältig. Im Mittelpunkt stand die Geschichte des Schmugglers Jakob Heidegger, der Anfang des 20. Jahrhunderts Liechtensteinische Bürger mit Schmuggelwaren aus der Schweiz und Österreich versorgte. Jakob Heidegger wurde bei einer seiner gefährlichen Unternehmungen von Grenzsoldaten erschossen. Bei der Aktualisierung der Geschichte ging es um die Themen "Mitmenschlichkeit" und "Zivilcourage".

Während der Projektphase wurde in den Räumlichkeiten des Jungen Theaters Liechtenstein gemeinsam gekocht, gegessen, gelacht und jeglicher Kreativität freien Lauf gelassen. In dieser intensiven Zeit entstanden ein mehrminütiges Hörspieldokument und jede Menge Photos, die den Prozessverlauf auch zweidimensional aufzeigen.

Das Ergebnis des Projektes wurde nicht nur in der Schule ausgestellt, sondern fand auch im Kunstmuseum Liechtenstein einen Platz. Es wurde  in eine Kartonwand eingegliedert, die gleichzeitig auch als Dokumentationsfläche diente. Die Fotos zeigen: ein gelungenes Projekt!