Kindergottesdienst - „...and may Gods love be with you.“(David Bowie)

Helden und Superkräfte:
Das Thema dieser anstösse sind Helden und Superkräfte. Auf der Suche nach einem Text aus der Heiligen Schrift für diese Andacht wollte ich die Helden aus der Bibel Revue passieren lassen. David ist mir als Erstes in den Sinn gekommen, der mit Goliath dem Riesen kämpft. Das wollte ich nicht, denn David entspricht so richtig dem Klischee eines Helden: blond, schöne Augen, eine schöne Gestalt, stark, mutig, selbstbewusst. Ich bin dann aber doch bei David geblieben, denn die Geschichte von ihm ist richtig spannend. Sie wurde in die Bibel aufgenommen, weil David das Ideal eines Königs für das Volk Israel verkörpert. Er gehorcht Gott, er beschützt das Volk Gottes wie ein Hirte seine Schafe (das ist seine Herkunft, er stammt aus einer Hirtenfamilie), er hat auch Fehler (die zeigen sich in seiner Geschichte erst später), er lebt, liebt (Frauen und vermutlich auch Männer), ist kreativ als Dichter und Musiker. Und wie ein roter Faden zieht sich durch sein Leben sein Vertrauen zu Gott. David wird zum Superheld, weil er Gott für super hält. Und weil er davon überzeugt ist, dass Gott einen Plan mit ihm und seinem Leben hat.


Historischer Hintergrund:
David lebt so ca. um die 1. Jahrtausendwende vor Christus. Die Existenz des kleinen Volkes Israel ist bedroht. Die Philister expandieren im gesamten Mittelmeerraum. Durch den Besitz von Bronzerüstungen und Schwertern sind sie anderen Völkern militärisch überlegen. Um das eigene Volk zu einen und zu stärken, unternimmt Israel Versuche, das Königtum zu etablieren. Davor hat sich Israel als Theokratie verstanden, Gott direkt  unterstellt und kritisch gegenüber weltlicher Macht. Die Samuelbücher berichten, wie das Ideal eines Königs mit David erreicht wurde. Sein Debut in den Reihen der Mächtigen hat er, als er, der Hirtenjunge, „zufällig“ an der Front auftaucht (er wollte seine Brüder besuchen) und erfährt, dass der Philister Goliath zum Zweikampf herausfordert. Offensichtlich gibt es zwei unterschiedliche Quellen zu der Erzählung, ein anderer Erzählstrang berichtet, dass David schon vorher an den Hof des Königs gekommen war, da er schöne Melodien auf der Zither spielen konnte und mit diesen den manisch-depressiven König beruhigen konnte. David gewinnt diesen Zweikampf, wird zum Schwiegersohn und Thronfolger. „Doch wie es meistens so geht, wenn ein Mensch viele Jahre lang im Glück gelebt hat, wenn ihm ein ganzes Volk zujubelt und widerspruchslos gehorcht, so nisten sich in Davids Herz Stolz und Übermut ein.“ (Bibelgeschichten, Fussenegger, S. 160)


Zielgruppe: 12- 99

Start mit dem Kreuzzeichen
Es wird nur ein Superheld, wer sich selbst für super hält?
Heute lernen wir eine Person aus dem Alten Testament kennen, die zum Helden wurde.
Welche Eigenschaften schreibt ihr einem Helden zu? Sind das Eigenschaften, die ihr selbst habt? Seht ihr euch selbst als Held/in? Oder meilenweit davon entfernt?

David war mutig, stark, schön, ja, er entspricht dem Klischee eines Helden vollkommen, aber… Die Bibel schätzt am Helden David eine ganz besondere Eigenschaft: sein Gott–Vertrauen. Mit diesem Vertrauen des David werden wir uns heute beschäftigen.
Aus Gottes Sicht werden Menschen zu Held/innen, wenn sie ihm vertrauen, wenn sie zustimmen  zu dem Plan, den er mit ihnen hat. Es wird nur ein/e Superheld/in, wer Gott für super hält!


Zu Beginn dieser Andacht schließt bitte kurz die Augen und lasst Revue passieren, wie ihr hier her gekommen seid. Was hat euch beschäftigt, was klingt noch nach, von all dem, was ihr in den letzten Tagen erlebt habt. Lasst alles an eurem inneren Auge vorbei ziehen, und bittet dann Gott, dass er alles Störende, alle Gedanken, die sich vordrängen für die Zeit der Andacht zum Schweigen bringe.

Gebet:
Gott, wir feiern heute Gottesdienst, um dein Wort zu hören. Du willst zu jedem von uns sprechen. Mache uns leise und offen für deine Stimme, Amen.

„I need a hero“ (Bonnie Tyler)

Heilige Schrift:
1 Samuel 17  
(Es ist ein langer Text, macht euch mit ihm vertraut und erzählt ihn den Kindern in eigenen Worten.)

„…we don´t need another hero.“ (Tina Turner)

Aktion:
Material: Schatzkarten, (können im KJ und Jungscharbüro ausgeliehen werden) oder Kopien mit unten stehenden Begriffen; blanco Karten und Stifte;
Zu ruhiger Musik (z.B. Space Oddity von David Bowie) werden die TN nun aufgefordert, herumzugehen und die Karten anzuschauen, die ihr ausgelegt habt (oder die Begriffe auf den Kopien durchzulesen). Sie bekommen die Aufgabe, drei Begriffe auszuwählen und auf ihre Karte zu schreiben, die im Moment zu ihnen passen. Sei es, dass sie mit dem Begriff eine persönliche Eigenschaft verbinden, oder ob es sich um eine Sehnsucht oder einen Wert handelt, den sie teilen.

BEGEISTERUNG/HOFFNUNG/SCHÖNHEIT/KRAFT/HEILUNG/HARMONIE/SPIEL/LIEBE/SELBSTVERTRAUEN/AUSDAUER/DENKEN/FEIERN/ENTSPANNUNG/VERGEBUNG/DANKBARKEIT/ZÄRTLICHKEIT/HINGABE/GEBORGENHEIT/HUMOR/ABENTEUER/KONZENTRATION/KLARHEIT/LEBENDIGKEIT/WÜRDE/STILLE/GROSSZÜGIGKEIT/MUT/WILLE/KREATIVITÄT/GESUNDHEIT/GLAUBE/PHANTASIE/FRIEDE/KOMMUNIKATION/ERDVERBUNDENHEIT/LEICHTIGKEIT/DEMUT/INNERESWISSEN/GEDULD/ZIEL/FREUDE/HÖREN/VERSTÄNDNIS/TEILEN/VERTRAUEN/WAHRHEIT/OFFENHEIT…

V. 34ff.: David sagte zu Saul: Dein Knecht hat für seinen Vater die Schafe gehütet. Wenn ein Löwe oder ein Bär kam und ein Lamm aus der Herde wegschleppte, lief ich hinter ihm her, schlug auf ihn ein und riss das Tier aus seinem Maul. Und wenn er sich dann gegen mich aufrichtete, packte ich ihn an der Mähne und schlug ihn tot… . Der Herr, der mich aus der Gewalt des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten.“ David weiß, was er kann. Und er weiß, wem er diese Fähigkeiten verdankt. Er erkennt auch, dass der Augenblick gekommen ist, diese Fähigkeiten für Gott und die Gemeinschaft einzusetzen.

Allen von uns hat Gott Fähigkeiten gegeben, um an seinem Plan mit der Welt zu arbeiten. Vielleicht kommt dir deine Fähigkeit nicht so besonders und wichtig vor? In Gottes Augen ist sie das. Die drei Begriffe, die ihr ausgesucht habt, verraten vielleicht etwas über euch und darüber, was ihr in der Welt verwirklichen könnt. Alles ist wertvoll. Damit eure Fähigkeiten sich entwickeln und ihr sie zum Guten einsetzt, werden wir jetzt jede/n einzelne/n von euch segnen. Stellt euch dazu mit euren Karten hier in einer Reihe auf.

Einzelsegnung:
(für alle:)
Segen sagt:
Jemand meint es gut mit mir.
Segen kommt von Gott,
er behütet und gibt Kraft,
Menschen geben diesen Segen weiter.
Segen erinnert
an die Zusage Gottes:
Ich will dich segnen,
und du sollst ein Segen sein.

(für jede/n einzelne/n: Hände auflegen und Kreuzzeichen auf Stirn)
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Vaterunser

Kleine Mutmacher am Schluss:
„Als die Helden Israels den Riesen Goliath sahen, machten sie sich in die Hosen und sagten: Der ist zu groß, der macht Kleinholz aus uns. Nur David dachte: Der hat genau die richtige Größe; man kann ihn gar nicht verfehlen. Es kommt halt darauf an, wie man die Dinge betrachtet.“ (Youcat, Jugendbibel, S. 95) //