Colin Gonsalves (*24.5.1952) ist ein indischer Aktivist, der sich als Anwalt für die Verteidigung von Menschenrechten einsetzt. Im Dezember 2017 erhielt er für sein Engagement den alternativen Nobelpreis. Gonsalves ist Gründer des Human Rights Law Network (HRLN).

Colin Gonsalves (im Bild zweiter von links) machte einen Abschluss am Indian Institute of Technology in Bombay und arbeitete als Ingenieur. Während seiner Arbeit entdeckte er sein Interesse an Rechtswissenschaften und begann sein Jura-Studium. Seit 2001 ist er am indischen Supreme Court tätig. Gonsalves hat als ,,Anwalt der Schwachen" am indischen Supreme Court bereits an vielen Prozessen mitgewirkt. So erstritt er am indischen Supreme Court unter anderem ein Recht auf Nahrung, das inzwischen in der Verfassung Indiens festgeschrieben ist, Entschädigungszahlungen für die Angehörigen von Menschen, die im Punjab getötet wurden und die Aufhebung der Immunität indischer Soldaten. Ein besonders wichtiger Sieg. Sichert doch in der Region Punjab der Armed Forces Special Powers Act, der für die gesamte Region Rechtsgültigkeit hat, Streitkräften Straflosigkeit bei der Bekämpfung von Aufständischenœ zu und ist so ein Freibrief für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen.

HRLN - Partnerorganisation der Dreikönigsaktion

Gonsalves gründete 1986 das HRLN. Anfangs war das Netzwerk besonders auf dem Gebiet Arbeitsrecht tätig, setzte sich aber zunehmend für die Interessen mittelloser Menschen und die Umsetzung der Menschenrechte in Indien ein. Innerhalb von 30 Jahren wuchs HRLN zur größten Organisation ihrer Art mit 250 Angestellten, von denen 110 Anwälte sind. Das Kollektiv aus Anwält/innen und Menschenrechtsaktivist/innen ist derzeit in 26 Bundesstaaten aktiv. Die Menschenrechtsorganisation ist eine der wichtigsten Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion in Indien.

Mehr Informationen zum Human Rights Law Network: https://hrln.org/