Die Corona-Verordnungen machen es vielen nicht einfach. Auch die Organisator/innen der Sternsingeraktion 2021 sind ordentlich herausgefordert - und gleichzeitig auch sehr kreativ.

Susanne Schaudy / Red

Die Haupt- und Ehrenamtlichen ziehen an einem Strang, da sie wissen, was auf dem Spiel steht, wenn sie die Sternsingeraktion einfach (aus-)fallen lassen würden.

Eine besondere Aktion

Die Sternsingeraktion bringt doppelten Segen: Die Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika brauchen unsere Spenden, da hinter den Projekten notbedürftige Menschen stehen. Und für uns Österreicher/innen bedeutete die Sternsingeraktion schon immer Solidarität und ein Miteinander in hohem Maße: Kinder haben Spaß und tun etwas Sinnvolles dabei. Die Menschen, ganz gleich welcher Religion, erhalten den Segen für das kommende Jahr von diesen Kindern. Gerade bei älteren Menschen ist beim Anblick der Sternsinger/innen das Leuchten in ihren Augen unübersehbar.

In diesem Jahr ist alles anders

Wir sind sehr gefordert, unsere Mitmenschen durch Abstand und weitere Maßnahmen zu schützen. „Corona“ bedeutet zwar „Krone“, aber auch die Sternsingeraktion wird sehr darauf achten, nicht zur Infektionsverbreitung beizutragen. Das Sternsingen findet statt, heuer aber wohl etwas anders. Einige Pfarren haben nun kreative Ideen entwickelt, damit die Sternsingeraktion stattfinden kann und dabei niemanden gefährdet.

Videos

„Wir werden mit einer Sternsingergruppe ein Video drehen, wie sie das Lied singen und den Spruch aufsagen. Das Video werden wir dann auf der Website der Gemeinde veröffentlichen“, erzählt Sarah Schmidler aus Langenegg hoffnungsvoll. Langenegg ist nicht die einzige Pfarre, die Videos andenkt: „Die jungen Mädchen vom Team haben überlegt, einen eigenen Sternsingerfilm zu drehen, der dann mehrmals in unserer Kirche gezeigt werden kann, um die Dreikönigsaktion zu bewerben und trotzdem zu Spenden zu kommen. Sie hatten schon eine Regiebesprechung. Wir hoffen alle sehr, dass es klappt mit der Umsetzung dieser tollen Idee“, verrät Susi Müller aus Meiningen.

Corona-konform und kreativ

In vielen anderen Pfarren Vorarlbergs wiederum werden die Sternsinger/innen - wo immer möglich und wo sie erwünscht sind - im Freien mit Abstand und  mit Mund- und Nasenschutz anzutreffen sein.

Die Pfarre Weiler hat schon vor einigen Jahren die Form der Vorbereitungen auf die  Sternsingeraktion umgestellt, die nun auch corona-konform sein werden: „Die Anmeldung der Kinder läuft über Anmeldezettel, die dann per E-Mail oder WhatsApp-Nachricht abgegeben werden. Noch vor Weihnachten werden die Kleider und die restlichen Materialien an die Gruppen gestaffelt in Paketen ausgegeben. Die Staffelung ist via Online-Tool ‚Doodle‘ organisiert. Das Sternsingerlied zum Üben bekommen die Kinder über WhatsApp und YouTube“, erklärt Ludwig Mathies. Und was sagen die Eltern dazu? „Von den Eltern bekamen wir positive Rückmeldungen, da es so weniger Proben zu fixen Zeiten gibt“, so Jacqueline Haller.

Auch Sigrid Rohner von der Pfarre Wolfurt ist dankbar für die breite Unterstützung durch die Eltern. Auch sie nutzen WhatsApp, da sich damit vieles organisieren lässt - und das schnell. Lied und Spruch werden so verschickt. Die Proben finden nicht wie immer statt, sondern die Gruppen kommen im Advent abwechselnd vor Sigrids Haus -  wohlgemerkt draußen - um die Generalprobe durchzuführen. Auf die inhaltliche Vorbereitung legen einige aus Frastanz großen Wert und planen, den Kindern im Dezember interessante Materialien für zu Hause mitzugeben: etwa den Sternsingerfilm 2021, Spiele, Sudokus, Quizze und Ausmalbilder.

Absage ist keine Option

Bei der Kreativität der Pfarren sollten sich die Vorarlberger/innen nicht wundern, wenn dann vielleicht plötzlich ein Stern über ihrer Pfarre an den Himmel gebeamt wird. Das ist zwar nicht geplant, aber ein bisschen träumen dürfen wir ja noch. Absagen ist jedenfalls keine Option für viele Pfarren, darunter Altach. Die Sternsingeraktion und seine Projekte sind wichtig und müssen unterstützt werden, selbst im Lockdown durch Austragen von Materialien an die Haushalte. „Es braucht in diesen Zeiten auch ein Zeichen der Normalität und  der Hoffnung. Die Leute warten doch auf die Sternsinger/innen“, so Heidi Liegel.

Um es mit den Worten von Sarah Schmidler zu sagen: „Wir hoffen, dass wir auch heuer die Leute erreichen und zum Spenden animieren können. Es gibt wohl keinen Spendenrekord, aber wir tun jedenfalls unser Bestes!“