NAMASKARAM! Wir sind Sarah Tschegg aus Götzis und Victoria Mäser aus Schnifis. Kennengelernt haben wir uns in der BAKIP in Feldkirch. Am Ende unserer Schulzeit hatten wir ähnliche Vorstellungen, wie es für uns weitergehen soll.

Wir wollten beide Erfahrungen im Ausland sammeln und uns dabei auch sozial engagieren. Wichtig war uns, dass wir ein neues Land mit einer ganz anderen Kultur kennen lernen.
Lange haben wir im Internet nach Organisationen für Auslandseinsätze gesucht, jedoch vergeblich. Durch die Recherche wurde aber unser Interesse an Indien geweckt. Eine Bekanntschaft hat uns dann schlussendlich zu Antony (Pfarrer von Meiningen) geführt. Er war gleich bereit, uns bei unserem Plan zu unterstützen und vermittelte uns zu seinem Freund aus seinem Herkunftsland Kerala in Indien. Dieser wiederum organisierte uns ein Zimmer in einem katholischen Frauenkloster. Zum Kloster gehören eine Schule und ein Kindergarten, in welchen wir mitarbeiten durften. Wir versuchten unsere Englischkenntnisse mit verschieden Übungen und Spielen an die Kinder weiterzugeben. Zwei Monate lang hielten wir uns in Kerala auf und neben unserer Tätigkeit in der Schule, konnten wir auch sehr viel unternehmen. Die Schwestern und Antonys Freund zeigten uns die Vielfalt und Schönheit des Landes.

Wir haben zum Beispiel die Städte Kochi und Trivadrum besucht. Ganz besonders waren der Housboattrip auf den Backwaters und der Ausflug in die Berge nach Munnar, wo Tee gepflanzt wird. Am spannendsten war es aber, wenn uns die Schwestern oder Antonys Freund mit zu ihren Familien oder Bekannten genommen haben. Wir haben so, viele liebe Menschen kennengelernt und vor allem die indische Kultur hautnah erlebt.

Das Essen war zu Beginn noch gewöhnungsbedürftig (scharfes Curry mit Fleisch zum Frühstück), aber nach kurzer Zeit haben wir es geliebt! In unserem Dorf sprachen nicht sehr viele Leute Englisch, und so war jedes Gespräch ein Abenteuer. Für uns war es selbstverständlich, dass wir uns so gut wie möglich an die indische Kultur anpassen. Wir achteten darauf, dass unsere Kleidung über Schulter und Knie reichten oder trugen Kleidung der Einheimischen. Wir waren auch ins Klosterleben involviert und nahmen an Gottesdiensten, Gebeten und Feiern teil. Die hygienischen Bedingungen sind natürlich auch anders als in Europa, aber daran gewöhnten wir uns schnell.

Im Kloster lebten wir mit jungen indischen Mädchen zusammen, die uns viel über ihr Leben in Kerala erzählten. Betroffen waren wir von der Art, wie junge Frauen immer noch verheiratet werden und dass die Frau in der Gesellschaft immer noch viel weniger geachtet wird als der Mann.

Viele Menschen, die wir in dieser Zeit kennen gelernt haben, sind uns sehr ans Herz gewachsen. Immer und überall wurden wir mit offenen Armen empfangen und durften ihre Großzügigkeit und Herzlichkeit erfahren. Obwohl viele Menschen selber sehr wenig besitzen, ist es für sie eine Selbstverständlichkeit, gastfreundlich zu sein. Uns hat es auch sehr beeindruckt, dass in Kerala (und in ganz Indien) viele verschiedene Religionen friedlich neben- und miteinander praktiziert werden.

In den zwei Monaten in Indien haben wir uns in dieses Land verliebt! Wir konnten sehr viele Erfahrungen sammeln und wir waren sicher nicht das letzte Mal dort! ;)
Wir sind Antony sehr dankbar, dass er uns diese wunderbare Zeit ermöglicht hat!