Liebe, Lust und Verantwortung

Liebe, Beziehung und Sexualität
Workshop im Rahmen der Firmvorbereitung

Der Begriff „Firmung“ entstammt dem lateinischen „confirmare“ (etwas „festmachen“ / „bestätigen“). Das Ziel der Firmvorbereitung ist es, die jungen Menschen auf ihrem Weg innerhalb der christlichen Gemeinschaft in das Erwachsensein und in einen verantwortungsvollen Lebensstil zu begleiten. Dies beinhaltet auch Befähigung in Bezug auf individuelle Entscheidungsfindung im respektvollen Miteinander innerhalb der Gesellschaft.

Rahmenbedingungen
Die Projektorganisation, Anmeldung und Abrechnung obliegt im EFZ dem Fachbereich Jugend & Liebe. Mit der Durchführung werden anerkannte Sexualpädagog:innen beauftragt, die über jahrelange Erfahrung in der Leitung und Durchführung sexualpädagogischer Seminare und Workshops für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verfügen. Im Schuljahr 2023/24 ist ein Kontingent von 10 Modulen geplant.

Wichtige Voraussetzungen für die Durchführung eines Workshops sind:

  • Einsatz von zwei Referent:innen (männlich & weiblich) für etwaige geschlechterspezifische Diskussionen
  • Zeitrahmen von mind. 3 Stunden
  • Möglichkeit einer zweiten Räumlichkeit für die Gruppentrennung vor Ort

Finanzierung
Die Kosten für den Einsatz (Honorare inkl. Abgaben, KM-Geld, Material, Overhead und Verwaltung) pro Workshop betragen 600,- Euro. Durch die Unterstützung des Landes Vorarlberg, des Vereins Kath. Jugend und Jungschar und der Diözese Feldkirch zahlen die Pfarren lediglich ein Selbstbehalt von 100,- Euro. Rechnungslegung erfolgt durch das EFZ nach der verbindlichen Buchung des Workshops.

Termine
nach Vereinbarung unter Tel. +43 5522 74139 oder info@efz.at

Firmung ab 17
Die neue Regelung der Diözese Feldkirch sieht vor, dass die Firmung nunmehr ab dem Alter von 17 Jahren gespendet wird. Die meisten Pfarrgemeinden starten 2023 zielgruppengerecht mit überarbeiteten Programmen, die sich an der Lebenswelt der Jugendlichen orientieren sollen. Angesichts dieser neuen Zielgruppe startet das EFZ mit ihrer Fachkompetenz im sexualpädagogischen Kontext ein Modul, in dem die jungen Menschen bei einem für ihre Lebenswelt enorm wichtigem Thema ernst genommen werden. Sexualität ist ein wesentlicher, nicht trennbarer und beständiger Bestandteil des menschlichen Seins und prägt auch andere Ebenen des menschlichen Miteinanders. Eine offene und verantwortungsvolle Unterstützung bei der Entwicklung sexueller Basiskompetenzen ist eine Investition nicht nur in die einzelnen Menschen, sondern auch in unsere Gesellschaft.

Zielgruppendefinition
Das EFZ-Modul „Respekt auf der Wolke6“ will die Lebenswelt der jungen Menschen und ihre Fragen rund um eigene Identität und Sexualität, sowie das in diesem Alter hochaktuelle Thema „Beziehung“ aufgreifen, ernst nehmen und die Jugendlichen darin bestärken. Mit 16 und 17 Jahren befinden sie sich an der Schwelle des Erwachsen-werdens und es wird ihnen viel Eigenverantwortung abverlangt: Wahlberechtigung, unbegrenzter Ausgang, Alkoholkonsum. Auch im Rahmen der kirchlichen Gemeinschaft wird nun die Mündigkeit und Engagement für die Anderen thematisiert. Zwar haben möglicherweise einige junge Menschen bereits einen sexualpädagogischen Workshop im schulischen Kontext absolviert. Aufgrund der Tatsachen, dass die Nachfrage der Schulen mehrfach größer ist, als die sexualpädagogischen Anbieter:innen abdecken können, dürfen maximal ein Drittel der jungen Menschen eine kompetente Aufklärung bekommen haben. Darüber hinaus werden die überwiegende Anzahl der Schulveranstaltungen in der Primar- und Sekundarstufe I durchgeführt. Somit liegt – rein theoretisch - die letzte Begegnung mit dem Thema bei der beschriebenen Zielgruppe vermutlich mindestens 3-4 Jahre zurück. Und mit 16/17 begegnet man dieser Fragestellung entwicklungsgemäß anders als mit 10. bzw. 13 Jahren.

Wirkungsziele
Beziehung kann besser gelingen, wenn wir uns selbst kennen und schätzen. Auf Grundlage der Aufklärungs- und Präventionsarbeit verfolgen diese Workshops das Ziel, junge Menschen in ihrer Beziehungsfähigkeit und positiven sexuellen Entwicklung zu fördern. Dabei ist die wertschätzende Haltung sich selbst und den Anderen gegenüber das Fundament unseres Zugangs.

a)       Individuelle Ebene
Das Modul soll ermutigend wirken, sich selbst anzunehmen und sich selbst wertzuschätzen. Um ein respektvolles Miteinander entwickeln und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen zu können. Das Modul dient der Förderung der Beziehungs- und Konfliktfähigkeit und stärkt die Jugendlichen, Entscheidungen zu treffen. Nicht aus Drucksituationen heraus, sondern mündig und überlegt. Das Ziel der Sexualpädagogik ist eine integre Persönlichkeit, die in der Lage ist, sich und den Mitmenschen zu lieben, zu akzeptieren und zu respektieren. Es geht darum zu erkennen, dass Lust und Sexualität naturgegeben sind und doch einer Auseinandersetzung und Entwicklung bedürfen. Eine Integration von Lust und Sexualität in die eigene Persönlichkeit, eine selbstbestimmte Sexualität, die die eigenen Grenzen und die des Gegenübers wahrt, ein verantwortungsvoller Umgang mit Fruchtbarkeit und sexuelle Gesundheit, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

b)       Gesellschaftliche Relevanz
In den aktuellen Diskussionen nimmt sexualpädagogische Präventions- und Bildungsarbeit, im Rahmen einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung, eine besondere Rolle ein:

  • Für die Gleichstellung der Geschlechter – die innere Bereitschaft, das klischeebehaftete Rollenverständnis
    zu hinterfragen und eine gemeinsame Verantwortung innerhalb der Partnerschaft zu übernehmen.
  • In der aktuellen Diskussion bzgl. der Neukonzeption der Abtreibungspraxis ist es notwendig, zusätzliche begleitende Maßnahmen in der Präventionsarbeit zu etablieren. 
  • Die erschreckende Bilanz der letzten Jahre, an Gewaltverbrechen innerhalb von Partnerschaften (Femizide), erfordert mehr vorbeugende Angebote in diesem Themenbereich.

Inhalte
Die fachliche Grundlage für den Workshop ist unser sexualpädagogisches Konzept. Den Jugendlichen soll in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit gegeben werden, über wichtige, entwicklungsbedingte Themen zu sprechen. Neben der Wissensvermittlung geht es aber im Besonderen darum, den Jugendlichen einen geschützten Raum für Fragen und Ängste zu bieten.

Mögliche sexualpädagogische Themen, und Methoden sind:

  • Identität: Stärkung der eigenen Persönlichkeit und Achtsamkeit mit sich selbst
  • Beziehung: Förderung der Beziehungsfähigkeit, respektvoller Umgang mit dem Gegenüber
  • Fruchtbarkeit: Kennenlernen und Wertschätzung der eigenen Geschlechtlichkeit, Zyklus und Verhütungsmittel
  • Lust: Männliche und weibliche Sexualität, Lustempfinden und Lustregulation
  • Grenzen: Übergriffsprophylaxe (Grenzen spüren, Nein sagen, Grenzen akzeptieren)

Dabei muss aber betont werden, dass sich sowohl die Themen als auch die Methoden stets an den Bedürfnissen, Interessen oder speziellen Vorkommnissen der Firmgruppe richten.

 

Anmeldung
info@efz.at
+43 5522 74139