Queer & christlich?

Bunt wie ein Regenbogen sind die Geschöpfe Gottes

Es gehört zum Selbstverständnis der Kirche, dass sie ein Ort ist für alle Menschen, die spirituell auf dem Weg sind - zu sich selbst, zu anderen Menschen und zu Gott. Der Regenbogen als biblisches Zeichen der Zuwendung Gottes gibt diesen Zugang gut wieder: Das Leben ist bunt, jeder Mensch ist anders. Und jeder Mensch soll sich so, wie er ist, als selbstverständlichen Teil der Gemeinschaft, auch der kirchlichen, verstehen dürfen. „Den einen und ganzen Menschen, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen“ sieht das Zweite Vatikanische Konzil in seiner Auseinandersetzung mit dem „Auftrag der Kirche im Dienst der Menschen“ im Mittelpunkt seiner Zuwendung.

Seit 2015 ist in der Diözese Feldkirch im Ehe- und Familienzentrum ein Arbeitskreis installiert, der speziell für eine Gruppe von Menschen da ist, die in der Kirche dieses grundsätzliche Ja zu ihrem Sein über eine lange Zeit nicht erlebt und stattdessen häufig Nicht-Akzeptanz und Ausgrenzung erfahren hat. Basis des Engagements dieses Arbeitskreises ist die Achtung und der Respekt vor der Einzigartigkeit des Menschen: Offen und voll Wertschätzung nehmen wir jeden Menschen in all seinen Dimensionen, mit seinen Beziehungen und seiner Geschichte ernst. Wir möchten mit dazu beitragen, dass sich Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Identität in dieser Kirche beheimatet und angenommen fühlen und dass wir mit ihnen gemeinsam unterwegs sein und wachsen können.

Begegnung und Räume: Der Arbeitskreis sieht es als eine wesentliche Aufgabe, Begegnung und Dialog zu ermöglichen, Räume des Gebens und Nehmens zu schaffen. Sich zu begegnen und sich kennenzulernen hilft, Vorurteile zu überwinden. Persönliche Gespräche können zum gegenseitigen Verstehen führen, dazu, dass man das Anderssein anderer Menschen akzeptiert und erfährt, wie kostbar dieses Anderssein sein kann und ist. In der Begegnung können Menschen voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern.

Bildung und Anwaltschaft: Ausgrenzung und Diskriminierung hängen oft mit zu wenig Wissen, mit dem unreflektierten Weitertragen von Vorurteilen und mit unrealistischen Bildern über die Lebenswirklichkeit queerer und gleichgeschlechtlich liebender Menschen zusammen. Darum ist uns auch der Bereich der inner- und außerkirchlichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit wichtig. Wir möchten uns für die Rechte dieser Gruppe von Menschen und für den Abbau von Stigmatisierung und Ausgrenzung einsetzen. Auch Information und Aufklärung tragen dazu bei, dass Vorurteile und Angst abgebaut werden und das Verständnis für Menschen, die anders sind, wächst.

Beratung und Begleitung: „Pastoral“ heißt Seelsorge. Wir verstehen Seelsorge als einen dialogischen Prozess, in dem gemeinsam nach Wegen des inneren Wachstums und der Entfaltung der eigenen Möglichkeiten gesucht wird. Die Anerkennung der sexuellen Orientierung bzw. der geschlechtlichen Identität als wesentlicher Teil der Person ist selbstverständliche Voraussetzung für eine wirkliche Seelsorge.

Wir unterstützen Menschen in Krisen, bei Lebensfragen, bei Fragen der Partnerschaft und der Beziehungsgestaltung und bieten geistliche Begleitung an.

Arbeitskreis:
Bohuslav Bereta (Koordination, Leiter Ehe- und Familienzentrum)
Robert Petschar (Mitglied, Beamter)
Heidi Liegel (Mitglied, Pastoralassistentin)
Sandra Küng (Mitglied, Lebens- und Sozialberaterin)
Rainer Büchel (Vorstandsmitglied EFZ, Pfarrer)

Seelsorge - Beratung - offenes Ohr:

Dr. Susanne Winder
susanne@winder-mail.at
+43 650 367 0101

Johannes Heil
johanneschristoph@gmx.at
+43 676 384 8848

P. Pepp Steinmetz
pepp.steinmetz@arbogast.at
+43 676 83240 1826

Rainer Büchel
rainer.buechel@vol.at
+43 676 832408134

Sr. Irene Lamplmayr
irene@klaraschwestern.at
+43 676 832408352
 

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