Sexualpädagoge, AHS-Lehrer, Schulmediator & Vertrauensleherer Mag. Klaus Michael Hofer nimmt drei Themen für Sie in ein besonderes Licht:

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Schriftliche Frage, anonym, an die Buben: "Stimmt es,  dass euch vor allem große Titten wichtig sind?" Jungs unter sich reagieren verständnislos. "Stimmt doch gar nicht!", so der mehrheitliche Tenor.

Dass sie gerne hübsche Mädchen sehen und haben, das ist nichts Neues, das war doch nie anders. Aber offensichtlich gehen manche Klischees an den Wünschen und Bedürfnissen von Buben vorbei. Denn neben hübsch sind "Charaktereigenschaften" den Buben auch sehr wichtig, wie nett, humorvoll, verständnisvoll, treu usw.

 

2/

Bubenzitat: "Pornos sind deswegen wichtig, weil man da was lernen kann."  Klar, auch unter sich gibt man(n) nicht zu, dass es als Onanievorlage dient. Wahr ist aber auch: niemand sonst, kein sexualpädagogisches oder schultaugliches Medium sprich so sehr Klartext. Apropos sprechen, wer spricht schon mit Jungs darüber? Von Seiten der Eltern und Pädagogen werden Jugendliche mit dem Phänomen Porno weitgehend allein gelassen.

-Blende-  Es muss sich was getan haben, in Aufklärung, Erziehung oder Elternhäuser. Jahre später ein Bubenzitat: "Das ist doch alles Fake!" Ist das, was manche Sexualexperten als "Pornokompetenz" bezeichnen angekommen? Auch wenn die Schmuddelfilme nicht aus der Welt zu schaffen sind, Jungs scheinen langsam zu merken, dass es sich hier nur bedingt um eine Lernvorlage handelt, sondern Schauspieler was vorgaukeln.

 

3/

Sie wollen halt wollen dürfen, die Jungs! Dass unsere Gesellschaft sich nach wie vor um moralisch vertretbares Sexualverhalten bemüht, ist nicht nur zu leugnen (ein Trost an alle, welche fürchten, die Moral ginge den Bach hinunter, dem ist nicht so!) aber auch nicht als anhaltende Verklemmung zu brandmarken (ein Einspruch an die Freigeister, die jede moralische Norm als Unterdrückung brandmarken wollen). Buben habe heute doch ein Stück mehr die Freiheit gewonnen, ihre Lust, ihre Freude an Körperlichkeit und ihre Bedürfnisse deutlich wahrzunehmen, zu artikulieren und auch zu Leben. Wobei ich diese Beobachtung ganz deutlich auch auf Mädchen ausdehnen würde. Jungs wollen Mädchen achten, respektieren und am liebsten lieben. Aber beim Entdecken ihres Sexuallebens dominierten Leichtigkeit und Lebensfreude im Hier und Jetzt.

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Mag. Klaus Michael Hofer, im Referententeam des Ehe- und Familienzentrums, für sexualpädagogische Seminare zum Thema Jugend und Liebe