Der Vatikan bezieht die Position, dass Priester keine Vollmacht hätten, Verbindungen von Menschen gleichen Geschlechts zu segnen, denn die Verbindung von homosexuellen Paaren entspräche nicht dem göttlichen Willen. Diese Positionierung hat bei vielen Menschen in der katholischen Kirche Unverständnis ausgelöst, ebenso im diözesanen Arbeitskreis für Homosexuellenpastoral (DAHOP)

Hier verfestige sich eine Theologie, die an der Lebenswirklichkeit so vieler Menschen und Paare vorbei gehe, so der Arbeitskreis. Denn auch homosexuelle Menschen hätten ein Recht mit einer Partnerin, einem Partner zu leben, ihre Sexualität mit eingeschlossen. Denn auch homosexuelle Menschen sind von Gott gewollt und geliebt, so wie sie sind. Denn auch homosexuelle Menschen dürfen aneinander und miteinander wachsen und reifen. Was will „Segen“ anderes ausdrücken?

In den DAHOP kommen wenige Menschen, die um einen Segen bitten. Sie kommen, um sich zu beraten und um Orientierung zu finden, und sie kommen, um sich zu stärken. Aber niemand von uns würde diesen Menschen den Segen verwehren.
Das vielfältige, sehr kritische Echo auf die Entscheidung des Vatikans lässt darauf hoffen, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.

Lesen Sie zur Orientierung einige der wichtigen Dokumente und Stellungnahmen.

Edgar Ferchl-Blum
Leiter des Ehe- und Familienzentrums