UTL: 8.März: Mehr für Carearbeit - Wirtschaft ankurbeln durch Aufwertung und Ausbau der Care- Arbeit - weil Care Arbeit immer noch weitgehend weiblich ist.

Wien, 05.03.2021; 8.März -Tag der Frauen:
„Österreich muss in Carearbeit investieren – das ist klimatechnisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig.“ fordert Evelyn Martin – Vorstandsvorsitzende der ÖPA. Care-Arbeit, oder auch Sorgearbeit - beruflich und privat, ist nach wie vor weiblich geprägt. Und Frauen sind die großen Verliererinnen der Krise. Zurückgeworfen in Frauenbilder der 50er Jahre und finanziell benachteiligt. „Alleinerziehende sind überwiegend Frauen. Sie hat die Krise am härtesten getroffen. In den Maßnahmen der Regierung hat diese Tatsache bisher kaum Eingang gefunden.“ empört sich Evelyn Martin. „Wir fordern daher, dass der Nationale Aufbau- und Resilienzplan zur Nutzung der EU Corona-Hilfsgelder die Carearbeit in den Mittelpunkt stellt. Das schafft Arbeitsplätze für Frauen und federt die sozialen Folgen der Krise ab.“

Alleinerziehende als Familien gleichstellen
In ihrer Einreichung zur Konsultation zum Aufbau- und Resilienzplan1 fordert die ÖPA zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise unter anderem den Ausbau der Frühen Hilfen, der Mobilen Familienhilfe, als auch Ausbau und bevorzugten Zugang zu therapeutischer und psychosozialer Beratung, wie bspw. Mutter-Kind Kuren. Evelyn Martin fordert die Regierung auf: „Die Familien müssen in der Krise viel kompensieren und aushalten. Das muss nun abgefedert werden, um die Familien wieder in die Kraft zu bringen. Das Familienministerium ist verstärkt gefordert Alleinerziehenden die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, denn sie sind Familien, kein Sozial-Projekt.“

Frauen durch sozialinvestive Maßnahmen stärken
„Vor allem Frauen tragen unsere Gesellschaft über die Krise. Bekommen haben sie dafür den Backlash in ein Gesellschaftsbild der 50er Jahre. Höchste Zeit Maßnahmen zu treffen welche Frauen wirklich stärken.“ Frauendominierte Berufe müssen finanziell aufzuwerten. Dazu gehört es endlich die Pflegekrise zu beenden und fair bezahlte Jobs mit fairen Arbeitsbedingungen zu schaffen. Kinderbetreuung muss maßgeblich ausgebaut und Schulen besser ausgestattet werden. Ausbau und Finanzierung von Beratung und Therapie sind eine sozialinvestive Investition für eine gesunde
Gesellschaft. „Wir unterstützen diesbezüglich auch das „Feministische Konjunkturpaket“ von Femme Fiscale2, weil es drei wichtige Grundsätze für eine gute Zukunft vereinigt – Nachhaltigkeit fürs Klima, wirtschaftlicher Aufbau und Investitionen in eine krisenfeste und gesunde Gesellschaft. Besonders alleinerziehende Frauen würden von diesen Maßnahmen profitieren.“, so Martin.

Fakten:
2019 gab es in Österreich 167 800 Alleinerziehende davon waren 91,4% Mütter und 8,6% Väter. Sie hatten die Sorgepflicht für etwa 246 000 Kinder unter 25 Jahren, davon waren wiederum ca. 40 000 Kinder noch nicht in der Schule3. 47% der Alleinerziehenden sind von Armut und/oder  Ausgrenzung betroffen.4 Die Arbeitslosigkeit der Arbeitnehmerinnen ist mit einem Plus von 34 Prozent deutlich stärker angestiegen als die der Männer (plus 22 Prozent, jeweils inklusive SchulungsteilnehmerInnen).5

Zur Organisation:
Die Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) setzt sich seit mehr als 30 Jahren zum Ziel, dass alleinerziehende Eltern und ihre Kindern allen anderen Familien rechtlich und sozial gleichgestellt werden. Ihre besondere Aufmerksamkeit gehört Familien, die ihren Lebensunterhalt nur schwer finanzieren können und daher die Unterstützung der Gesellschaft brauchen.


Kontakt
Doris Pettighofer, BA
Ltg. Der Geschäftsstelle
Mobil: +43 0676 9670908
d.pettighofer@oepa.or.at

Österreichische Plattform für Alleinerziehende
Türkenstraße 3/3
1090 Wien
Tel.: 01/ 890 3 890
oepa@oepa.or.at
www.oepa.or.at