Schmetterlinge im Bauch - ein Vorrecht der Jugend? Nein. Flirten, verliebt sein, Erotik und Sexualität sind auch Themen für ältere Menschen, Frauen wie Männer. Schließlich sind wir zeitlebens sexuelle Wesen und haben damit das Bedürfnis nach Nähe, Wärme, Zärtlichkeit, Zuwendung – auch körperlicher. Das ist keine Frage des Alters.

Albert Feldkircher

Die Medien zeigen uns tagtäglich ein Bild von Jugend und Schönheit. Wie oft sehen wir schon ein altes Paar Hand in Hand am Weg entlang gehen oder sich verliebt in die Augen sehen? Eine Siebzigjährige, seit vielen Jahren Witwe, erzählte mir kürzlich von ihrem neuen Lebensgefährten. Ihre Augen leuchteten dabei, ihre Verliebtheit war zu spüren. „Aber wir zeigen das nicht in der Öffentlichkeit. Die Leute würden es nicht verstehen.“

Händchenhalten
Niemand würde wohl einem älteren Menschen das Glück vergönnen, aber das Bild ist für viele ungewohnt. Dabei höre ich junge Leute nicht selten sagen: „Ich möchte mit dir alt werden und einmal händchenhaltend auf einer Bank sitzend über unsere Liebesgeschichte mit dir reden.“

Allerdings: auch Partner, die sich einander sicher glauben, können noch nach vielen gemeinsamen Jahren in heftige Beziehungskrisen geraten. Trennungen und Scheidungen nach langjährigen Ehen nehmen zu. Auch in unseren Ehe- und Paarberatungsstellen werden immer mehr auch ältere Paare wegen Partnerschaftsproblemen vorstellig. Häufige Auslöser sind dann der Auszug der Kinder – „das Nest wird leer“ – oder der Wegfall der vermeintlichen Lebensaufgabe durch den Eintritt in das Pensionsalter. Jetzt stehen die Partner vor der Aufgabe, ihr (Ehe-)Leben neu zu gestalten. Obwohl diese neue Lebensphase vorhersehbar ist, zeigt die Erfahrung, dass die wenigsten sich darauf vorbereiten.

Es kann also gut tun, sich schon frühzeitig Gedanken über die Zeit nach der Berufstätigkeit zu machen und als Paar über die Vorstellungen, Wünsche, Bedürfnisse – aber auch Bedenken und Ängste – zu reden. Angesichts der gestiegenen Lebenserwartung, bei hoffentlich guter Gesundheit und aktiver Gestaltung können sich in der dritten Lebensphase noch einmal neue Perspektiven auftun oder lange gehegte Wünsche, Träume, Visionen umsetzen lassen. Die Betonung liegt auf „aktive Gestaltung“. Es gilt das Was und das Wie von Gemeinsamem zu klären und die Freiräume des Einzelnen zu respektieren. Dazu braucht es vor allem das Gespräch, immer wieder.

Genau da setzt das vom Ehe- und Familienzentrum organisierte und im Bildungshaus St. Arbogast angebotene Seminar „Liebe mit 60+“ an. Es ist ein Beziehungs-Coaching für Paare im (Un-)Ruhestand.

ZUR SACHE

Für Paare im (Un-)Ruhestand

„Liebe mit 60+“ lautet der Titel des Seminars, welches am Valentinstagswochenende in Arbogast über die Bühne geht und vor allem eines sein will: Beziehungs-Coaching für Paare im (Un)ruhestand. Angesprochen sind Paare, die ihre dritte und letzte Lebensphase als Paar gemeinsam gut gestalten wollen. Schließlich ist „gemeinsam alt zu werden“ meist Ziel jedes verliebten Paares. Und das gestaltet sich angesichts steigender Lebenserwartung zunehmend schwieriger. „Liebe mit 60+“ ist ein Seminar für Paare, die bereit sind Zeit, Gespräch und Aufmerksamkeit in ihre Liebe und Partnerschaft zu investieren und mehr „Qualität“ in die Beziehung zu bringen.

In diesem Gesprächstraining erfahren Sie:

  • Spielregeln für gute Gespräche
  • Wie Konflikte in konstruktiver Weise gelöst werden können
  • Welche Bedeutung „verstehen und verstanden werden“ auf ihre Beziehungsqualität hat


Monika und Albert Feldkircher
, Egg, sind beide Dipl. Familien- und Gruppenarbeiter, Kommunikationstrainer, und arbeiten seit über 20 Jahren mit Paaren, leiten Seminare und Trainings, halten Vorträge und beraten bei Bedarf auch gerne. Sie sind selbst 60+ und wissen wovon sie reden.

Veranstaltung:

Liebe mit 60+ Beziehungs-Coaching für Paare im (Un)Ruhestand.
Fr 14. Februar, 17.30 Uhr bis So 16. Februar, 13 Uhr,
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast, Götzis.

Leitung:
Monika und Albert A. Feldkircher

Kursbeitrag:
€ 125,– pro Paar, zuzüglich Kosten für Verpflegung und (auf Wunsch) Nächtigung.

Anmeldung:
Ehe- und Familienzentrum, T 05522 74139, E efz@kath-kirche-vorarlberg.at

Rückfragen können auch direkt an das Paar Feldkircher gestellt werden:
www.albertundmonika.at