Lange Nacht der Kirchen / 2. Juni 2023 / Pfarrkirche Oberdorf

Ein toller Erfolg war auch heuer die Lange Nacht der Kirchen im Oberdorf. Schon am Nachmittag zeigten sich die Kinder be­geistert von der erstmals durchgeführten Kirchenrallye, wo sie von der Orgel über den Beichtstuhl bis in die Sakristei alles erkunden und viel Neues lernen konnten. Besonders fasziniert waren die Kinder vom Blick in die Orgel, von der großen Zahl an Orgelpfeifen und natürlich davon, dass sie selbst die Orgel spielen durften. Eine super Idee unseres Familienliturgieteams (Anna Maria Lenz-Rümmele, Eva Klocker, Luzia Zwerger und Sabine Gabriel-Kofler). Zum krönenden Abschluss gab es für die Kids beim Buffet am Kirchplatz leckeres Eis und Beeren-Saft.

Auf großes Interesse bei Jung und Alt stießen die zwei Turmbesteigungen mit Sepp Nagel, bei denen es schon in der Foto-Einführung und erst recht oben im Dachboden und in der Glockenstube viel aus der Geschichte der Kirche zu hören und zu sehen gab. Beeindruckend die alten Fotos, die Wolfgang zu einer historischen Fotoshow zusammengestellt hat und erst recht der Gang mit Seppl über die steile Treppe hinauf zuerst in den Dachboden und dann über die alte Turmuhr-Mechanik bis hinauf in die Glockenstube, wo man neben dem Geläute mit den fünf Bronzeglocke auch das alte aus dem 15. Jahrhundert stammende Totenglöcklein bestaunen konnte.

Unser Organist und Orgelbauer Martin Behringer gab am Nachmittag den Kindern und dann am Abend den Erwachsenen lehrreiche Einblicke in die Orgel von St. Sebastian, erklärte mit viel Begeisterung und Fachwissen Klaviaturen und Register und ließ tief in die Orgel hineinblicken. Danach begeisterte Martin mit einem höchst einfühlsamen und abwechslungsreichen Orgelkonzert, bei dem neben dem von ihm selbst arrangierten „Railroad-Boogie“ nach Jürgen Moser und klassischen Stücken ganz besonders die „Rapsodia alla latina“ von Hans-André Stamm (geb. 1958) die Zuhörer zu frenetischem Applaus hinriss.

Ein weiterer Höhepunkt war dann das besondere Abendlob unter dem Motto „Wie neu geboren: Frei wie des Geistes Kind“. Pfarrer Dominik regte ausgehend von der Nikodemus-Stelle im Johannesevangelium zum Nachdenken an und der Kirchenchor St. Sebastian – Bruder Klaus mit Maria Faderny als einfühlsamer Leiterin vertiefte die Eindrücke mit stimmungsvollen Liedern und ungewohnten Aufstellungen. Beim rätoromanischen Lied „La sera sper il lag“ (Der Abend am See) von Flurin Camathias sahen sich die Besucher von Sängerinnen und Sängern umzingelt und erlebten ein besonderes Klangerlebnis. Aber auch das vor dem Volksaltar gesungene „Tråg mi, Wind“ (Brigitte Hubmann/Christian Dreo) und das eindrucksvolle „Gott, allmächtiger Vater“ von Gabriel Fauré klangen wunderbar in der gut besuchten Andacht. Großer Applaus für alle Beteiligten!

Am stimmungsvollen Buffet auf dem dunklen Kirchplatz klang der schöne Abend bei bester Stimmung erst gegen Mitternacht aus. Großer Dank an alle Helferinnen und Helfer, besonders an Charly Wehinger und sein Buffet-Team, das mit kühlen Getränken und feinen Häppchen während der ganzen Langen Nacht der Kirchen 2023 für Stärkung und gute Laune sorgte.

Wolfgang Klocker

Fotografische Eindrücke dazu findet man in der Galerie.