Große Feierlichkeiten zum Jubiläum

Dornbirn (EH) 150 Jahre Kirchengeschichte fanden mit dem Festgottesdienst zum Patrozinium am Sonntag den Abschluss der Feierlichkeiten. Würdig gestaltet von Pater Dr. Andreas Batlogg SJ und Pfarrer Christian Stranz, hob der Kirchenchor, unter der Leitung von Waltraud Girardelli, die Festlichkeit mit der Aufführung von Mozart‘s Spatzenmesse hervor. Nachdem „d‘ Hatler Musig“ wie die Kirche zum Dorf gehört, waren es auch die Hatler Musikanten unter Kapellmeister Reinhard Wohlgenannt, die bereits die Vorabendmesse am Samstag zu einem erhebenden Festakt erklingen ließen. Ebenso bekannt ist, dass die Hatler die Feste zu feiern wissen. Dies zeigte sich beim Leopoldi-Jubiläumsabend im Pfarrheim. Gleich zu Beginn wurde die Zeit um 150 Jahre zurückgedreht, als Helmut Fußenegger als erster Mesmer erschien. In dessen Rolle wusste er einiges aus dem Kirchenalltag zu erzählen. Beispielsweise wie mühsam es war, die Glocken fünfmal am Tag von Hand zu läuten. Fußenegger verschaffte sich auch ein Exemplar des Volksblattes aus dem Jahr 1866, um die neuesten Meldungen originalgetreu zu verkünden. Auch Stadtarchivar Werner Matt ging bei seinem Vortrag über das historische Hatlerdorf geschichtlich weit zurück. „D‘ Hatler siond ko Gragglar“, entwickelte sich aus der Mentalität der Ur-Hatler, von deren Wunsch nach Eigenständigkeit, der in einem illegalen Bau einer Kapelle mündete. Zum Schluss erwähnte Matt Ferdinand Gierer als ersten Pfarrer im Dorf, der sehr musikalisch war und gern gesungen hat. Doris Fußenegger (Pfarrgemeinderatsvorsitzende), die das Programm vorbereitete und gekonnt durch den Abend führte, animierte zum Mitsingen der alten „Gierer“-Lieder.
Erzählungen von früher
„G‘schichta vo frühor“ gaben Martha Schwärzler, Walter Wohlgenannt und Tone Hartmann zum Besten. Das Trio aus dem Hatlerdorf mit engem Bezug zur Kirche wusste unter anderem auch, dass früher einmal eine Glocke heruntergefallen ist. Delikate Einblicke rund um die Pfarre lieferte Mundartautorin Irma Fussenegger. Dazu trat sie als gute Fee auf die Bühne, die „Nöus und Alts us‘om Hatlardorf“ aus ihrem Zauberstab fließen ließ. Die Würze über den neuen Seelsorgeraum Dornbirn streuten zwei Damen im Engelsgewand. Annemarie Spirk als Amale und Gudrun Sandner als Engel Aloisius lenkten das Steuer aus der Vergangenheit schnurgerade in die Gegenwart. Der Sketch über Dekan Erich Baldauf als Moderator des Seelsorgeraums erntete besonders viel Applaus. Beim Festabend dabei waren auch Generalvikar Msgr. Rudolf Bischof, Bürgermeisterin Dr. Andrea Kaufmann und Gatte Wolfgang Kaufmann. „Nachdem das Hatlerdorf seit 25 Jahren auch meine Pfarrgemeinde ist, war es mir eine besondere Freude am Jubiläumsabend dabei zu sein“, war es der Stadtchefin auch ein Anliegen, nicht nur die schöne Pfarrkirche, sondern auch die gute Akustik hervorzuheben. Ebenso die vielen Freiwilligen der Pfarre, die am Ball der Zeit aktiv zum Wohl der Gesellschaft beitragen. Am Ende des unterhaltsamen Programms dankte Pfarrer Christian Stranz, zusammen mit Pfarrkoordinatorin Martina Lanser, den Mitwirkenden mit einem kleinen Präsent. Seinen Dank richtete er auch an das ehrenamtliche Team in der Küche rund um Elisabeth Christof, Traudl Wirtensohn und Irmgard Schertler sowie dem Bläserensemble der „Hatler Musig“ für die musikalischen Beiträge und Sabine Hämmerle für die Tischdekoration.
Edith Hämmerle