Die vergangenen Monate waren für uns alle eine große Herausforderung, privat, in der Pfarre, in der Wirtschaft und der Politik. Umso wichtiger ist es, die Dankbarkeit nicht zu vergessen. Ich habe mich umgehört:

In erster Linie bin ich dankbar für die geschenkte Zeit – für den Zwangsstillstand – der uns auf der Straße des Lebens wieder Nebenwege, Geheimwegle und Geheimplätzle finden ließ. Dankbar bin ich meinem Mann, der sich stundenlang Zeit nahm, um mir den pythagoräischen Lehrsatz zu erklären, den ich schon vor 50 Jahren nicht verstanden habe, mir aber jetzt sehr logisch erscheint.
Fest dankbar bin ich all jenen, die uns trotz der Krise zum Lachen brachten – der Trotzdem Humor.
Luitgard

In dieser außergewöhnlichen Zeit bin ich besonders dankbar für meine Arbeitsstelle. 
Trotz persönlichen Abständen den vertrauten Menschen der Pfarrgemeinde nahe und verbunden zu sein, ist eine schöne Erfahrung. 
Da zu sein, wenn es wieder "los" geht, mich freuen auf das Team, das man jetzt länger nicht gesehen hat. 
Während der ganzen Zeit eingebunden zu sein, spüren, etwas geht immer, neue Wege der Kommunikation, der Arbeitsweise aber auch der gelebten Spiritualiät. So vieles ist möglich - wurde möglich. 
Doris

Dankbarkeit in Zeiten von Corona
Frühlingserwachen: ich habe noch nie in meinem Leben das Erwachen der Natur so bewusst wahrgenommen wie dieses Jahr. Jeden Tag fand ich im Garten ein kleines Blümchen, eine neue Knospe oder einfach nur ein „anderes grün“ – das Erwachen der Natur als tägliche Quelle der Freude 
Kreativität der Mitmenschen: es war und ist wunderschön zu sehen, welche Ideen die Menschen haben um mit anderen Menschen zu kommunizieren, ihnen eine Freude zu machen – gemeinsames Singen, musizieren, klatschen, Verbundenheit durch Videobotschaften, Briefe, Blumengrüße, … 
Prioritäten setzen: diese Zeit hat mir die Möglichkeit gegeben zu überlegen, was wirklich wichtig ist im Leben, welche Beziehungen tun mir gut und worauf kann ich verzichten. Dankbarkeit: dankbar bin ich, dass ich diese Zeit mit ganz lieben Menschen um mich herum verbringen konnte und deshalb auch sehr viel Leichtigkeit erfahren durfte – es ist schön, wenn ältere Menschen, die schon viel in ihrem Leben durchgemacht haben, das Vertrauen in das Leben nicht verlieren, sondern positiv in die Zukunft blicken.
Gertraud


Wenn die Glocken unserer Kirche zum Gottesdienst anschlagen. Ein Moment der Irritation - es ist ja keine Messe, dann löst es in mir die verschiedensten aber guten Gefühle aus, wie Hoffnung, Sicherheit, und Zusammengehörigkeit.  Geborgen zu sein in Vielem, die Kinder die für ein paar Wochen ihr Studentenleben aufgeben und nach Hause kommen. Die Anrufe von Freunden und Verwandten, der Besonnenheit der Verantwortlichen, die Sonntägliche Messe im Radio.
Gabi

Ich bin dankbar, dass ich in dieser Zeit eine Familie hatte und nicht alleine war. Die vielen alltäglichen Begegnungen haben aber mir schon sehr gefehlt – ich nahm diese Entbehrungen als mein Fastengebot an. Dadurch wurde dieses Alltägliche wieder zu etwas Besonderem und umso mehr schätze ich jetzt wieder diese Begegnungen. 
Sabine


Ich habe meine freie Zeit der Kurzarbeit genützt, indem ich in ganz Vorarlberg Pakete mit den Mund-Nasen-Schutzmasken zu den Näherinnen ausgefahren und wieder eingesammelt habe. Dadurch erhielt ich Lob und Anerkennung, habe neue Freunde kennen gelernt und nebenbei etwas Sinnvolles geleistet! 
Philipp


Ich bin dankbar für meine Familie – trotz den Ausgangsbeschränkungen und dem damit manchmal intensiven „Aufeinanderpicken“ haben wir die Zeit recht friedlich und unbeschadet überstanden! Selten haben wir so viel gemeinsam gespielt, gejasst und es uns einfach fein gemacht wie in dieser speziellen Zeit! Ich bin dankbar für mein soziales Umfeld – gute Telephongespräche mit Freundinnen waren in schwierigen bzw. herausfordernden Momenten oft ein „Rettungsanker und Lichtblick“. Ich bin dankbar für die elektronische Infrastruktur, die ich zuhause zur Verfügung habe – Dank Computer und Handy  konnten unsere Kinder auch während der Corona-Zeit am Schulunterricht teilnehmen und ich hatte die Möglichkeit, meine Eltern, Geschwister und mein Gotakind auf virtuellem Wege zu sehen und zu hören!
Sabine


Ich bin dankbar, dass ich in einem sicheren Land lebe, wo es möglich ist, ohne Aufsicht eine Kasse und Waren aufzustellen und dies auch funktioniert.
Lisi