Also, es muss sich nicht alles ändern und es ändert sich auch nicht alles.

Was bleibt dann gleich?
Gleich bleiben zum Beispiel die Pfarren. Keine der sieben Dornbirner Pfarren wird aufgelöst. Gleich bleibt auch, dass jeweils ein Priester (schwerpunktmäßig) für eine oder mehrere Pfarren zuständig ist. Es wird auch weiterhin die hl. Messe in allen Pfarren gefeiert werden. Gleich geblieben ist auch, dass die Pfarrsekretariate vor Ort sind. Und die pfarrlichen Gruppen, die es bereits gab und auch die, die vielleicht noch neu dazu kommen, bleiben auch.

Wenn eh alles gleich bleibt, was ändert sich dann?
Naja, einige Dinge ändern sich schon – oder besser gesagt, sie verändern sich. Das sollen sie sogar. Schaut man nämlich auf die Zahlen und die Entwicklung der letzten 40 Jahre, so wird jeder und jedem klar, dass die bekannte „Volkskirche“ völlig andere Formen annimmt.  Jetzt kann man einfach weitermachen wie bisher oder man kann mit dem, was da ist, auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren.

Das heißt: nicht darüber lamentieren, dass es 2025 nur noch 10 von der Diözese finanzierte Stellen in Dornbirn (darunter vier Priester) geben wird, sondern sich darüber freuen, dass dank der stadtweiten Zusammenarbeit der Pfarren auch dann noch Erstkommunion und Firmung gefeiert werden können.

Und warum braucht man dazu den Seelsorgeraum?
Den Seelsorgeraum? Den „braucht“ man überhaupt nicht. Man hätte auch weitermachen können wie bisher. Das wollte man aber nicht. „Man“, das sind übrigens über 200 Dornbirner/innen, die Priester und Hauptamtlichen in Dornbirn und die Leitung der Diözese Feldkirch. Alle gemeinsam haben sie vor nun rund drei Jahren darüber beraten, wo Kirche in Dornbirn – zusätzlich zum Altbekannten – in Zukunft stattfinden kann. Daraus sind Ideen entstanden, die jetzt im Seelsorgeraum „Katholische Kirche in Dornbirn“ umgesetzt werden können.

Und was wäre das?
Die Grundidee ist die: Kirche ist für alle da! Das heißt, dass idealerweise das spirituelle und religiöse Angebot in Dornbirn so wächst und vielfältig wird, dass jede und jeder irgendwo und irgendwie andocken kann. Dass das die einzelnen Pfarren ziemlich an den Rand der Möglichen brächte, ist klar. Deshalb gilt die Devise: jede darf aber keine Pfarre muss alles können. Stadtweite Initiativen helfen da auch aus dieser Zwickmühle heraus und entlasten dadurch die einzelnen Pfarren. Dasselbe gilt für Projekte und Zusammenarbeit über die Pfarrgrenzen hinaus. Bestes Beispiel: die Jugendarbeit in Dornbirn hat sich bereits stadtweit organisiert – und funktioniert.