„Der Brückenschlag zwischen Vertrautem, das man loslässt und Neuem das entsteht, ist nie leicht“, betont Pastoralamtsleiter Martin Fenkart. „Das gilt auch und in ganz besonderer Weise für die Pionierarbeit, die derzeit in den Städten und städtischen Lebensräumen Vorarlbergs mit den Seelsorgeräumen geleistet wird.“

Dabei sei es  wichtig, dass Entwicklungen - wie im Konzept vorgesehen - auch nach den ersten 1-2 Jahren evaluiert und analysiert werden. „Das soll für die Dornbirner Pfarren noch im Laufe dieses Jahres geschehen. In welcher Form und in welcher Zusammensetzung diese Evaluierung umgesetzt wird, das gilt es in den nächsten Wochen zu entscheiden“, so Fenkart weiter.

Analyse anhand dreier Fragen

Eine Analyse soll, so Fenkart, vor allem in drei Bereichen Klarheit bringen beziehungsweise Potenzial aufzeigen. „Ich glaube, wir müssen uns zunächst fragen, wie und wo der Seelsorgeraum für die Menschen in Dornbirn spürbar wird. Zu klären ist sicher auch, wo die neuen Strukturen die Arbeit im Seelsorgeraum erleichtern und wo nachjustiert werden muss. Und schließlich muss die Analyse auch das umfassen, was bereits gelungen ist, wofür wir dankbar sein können auf dem gemeinsamen Weg“, gibt Martin Fenkart einen ersten Ausblick auf die Weiterarbeit in und am Seelsorgeraum „Katholische Kirche in Dornbirn“. „Ich möchte diese Weiterarbeit aber nicht losgelöst sehen von dem großen Dank, der allen Beteiligten gilt, die sich in einem breiten Prozess der Beteiligung für den Seelsorgeraum entschieden haben und in den vergangenen Jahren damit begonnen haben intensiv zusammenzuarbeiten,“ erklärt Martin Fenkart.

Diskussionen um den Rücktritt Pfarrer Reinhard Himmers

Pfarrer Reinhard Himmer wird im Sommer dieses Jahres den Seelsorgeraum Dornbirn verlassen, was zu teils heftigen Diskussionen vor allem in den von Pfarrer Himmer betreuten Gemeinden in Dornbirn-Schoren und Dornbirn-Oberdorf geführt hat. Die Entscheidung wurde gemeinsam vor einem Jahr getroffen. „Die Emotionalität und das Festhalten der Gemeinde an Pfarrer Himmer ist ein Zeichen der Wertschätzung, ein Zeichen der Dankbarkeit einer Gemeinde. Dass das Loslassen schwer fällt, begegnet uns immer wieder, wenn ein Priesterwechsel ansteht. Dass sich diese Wertschätzung gegenüber Pfarrer Reinhard Himmer nun in Wut gegen der Seelsorgeraum verwandelt, ist menschlich verständlich und gleichzeitig auch sehr bedauerlich, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Zukunftsmodell von Kirche in einem breit angelegten Beteiligungsprozess mit den Gläubigen in Dornbirn entwickelt wurde und Pfarrer Reinhard Himmer grundsätzlich ein Befürworter des Seelsorgeraumes ist. Er betonte, dass die Zusammenarbeit über die Pfarrgrenzen hinweg die Zukunft ist.“

Die Gründe für die Entscheidung

Die Gründe für den Weggang Pfarrer Reinhard Himmers verortet Martin Fenkart vor allem in Auffassungsunterschieden innerhalb des Seelsorgeraum-Leitungsteams. Im Zentrum standen dabei Differenzen, was die inhaltliche Ausrichtung des Seelsorgeraums und die Geschwindigkeit der Umsetzung betrifft. „Die Meinungsverschiedenheiten waren so groß, dass ein Leitungsteam mit Pfarrer Himmer und dem Moderator des Seelsorgeraums Erich Baldauf nicht mehr handlungsfähig gewesen wäre. Pfarrer Reinhard Himmer selbst hat letzte Woche die Gremien seiner Pfarrgemeinden darum gebeten, diese Entscheidung zu akzeptieren und das Gemeindeleben weiter aufzubauen.

Personalkommission entscheidet über Nachfolge

Welche Aufgaben Pfarrer Himmer in Zukunft übernimmt, entscheidet die Personalkommission der Diözese bis Mitte des Jahres. Pfarrer Himmer betreut bis Sommer 2016 die Pfarren in Dornbirn-Schoren und Dornbirn-Oberdorf. Ebenso wird in der Personalkommission der Diözese in den nächsten Monaten in Abstimmung mit den pfarrlichen Gremien über seinen Nachfolger beraten. Die Priesterstelle im Seelsorgeraum Dornbirn ist bereits ausgeschrieben.