Mit Achtsamkeit durch die Fastenzeit - Teil 6
Lazarus, komm heraus, Joh 11, 1-7
Leben, sterben und auferstehen sind in diesem Evangelium ganz eng beisammen. Da ist die große Trauer der beiden Schwestern Maria und Marta über den Tod ihres Bruders, der Vorwurf an Jesus, dass er zu spät gekommen ist und das Sterben hätte verhindern können. Und dann ist da das Gespräch über die Auferstehung und das ewige Leben. "Ich bin die Auferstehung und das Leben" - das sagt Jesus zu Marta. Sie soll verstehen, dass er derjenige ist, der entgegen aller Hoffnungslosigkeit die Hoffnung schenkt, der aus dem Dunkel ins Licht führt.
Und dann geht Jesus zum Grab, entgegen aller Vernunft. Er lässt es öffnen und ruft Lazarus heraus. Er ruft ihn ins Leben zurück. Er zeigt: Der Glaube an Jesus wird zum Glauben daran, dass der Tod keine Macht über das Leben hat. Am Ende steht das Leben.
Impuls für die Woche - Atmen
Wer atmet, ist lebendig. Wir müssen nichts tun, um zu leben. Unser Atem kommt und geht - ganz von selbst. Ja, selbst wenn wir ohnmächtig sind, atmet es in uns.
Unseren eigenen Atem achtsam zu beobachten, kann uns innerlich zur Ruhe kommen und uns der Kostbarkeit unseres Lebens bewusst werden lassen.
Eine Übung:
Setz dich an einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Schließe die Augen und achte bewusst auf deinen Atem. Lass ihn kommen und gehen. Anfangs wirst du feststellen, dass dein Atem nicht gleichmäßig ist. Wenn du in Gedanken mitzählst, wird dein Einatmen sicher unterschiedlich lang sein wie dein Ausatmen. Erzwinge einen gleichmäßigen Atem nicht, sondern atme ruhig und langsam, bis er sich automatisch angleicht und du genau so lange ein- wie ausatmest.
Bewusst zu atmen gehört zu den wichtigsten Übungen des Achtsamkeitstrainings. Im Alltag neigen wir dazu, zu flach zu atmen. Wenn du deinen Atem beobachtest und wahrnimmst, kannst du dein Bewusstsein dafür schärfen und in Situationen, in denen dir “der Atem wegbleibt”, aktiv gegensteuern.
Es ist Gott, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. (Apg 17,25)