Mit Achtsamkeit durch die Fastenzeit - Teil 5

Heilung des Blinden, Joh 9,1-41

Im Evanglium des vierten Fastensonntags hören wir, wie Jesus einen von Geburt an blinden Mann heilt. Eigentlich, so müsste man meinen, müssten da alle begeistert sein und staunen und sich freuen. Doch in der Bibelstelle wird das Ereignis von allen Seiten her angezweifelt, angefragt, kritisiert, in Frage gestellt. Eigentlich darf Jesus das ja gar nicht, weil Sabbat ist. Womöglich ist das gar nicht der Blinde. Womöglich war er gar nicht blind. - solche und ähnliche Fragen tauchen da auf.
Die Frage, um die sich alles dreht, ist: Wer hat ihm die Augen geöffnet? Zehn Mal kommt das Wort "Augen" in diesem Text vor, sieben Mal das Wort "geöffnet". Offene Augen verändern das Leben. Offene Augen bedeuten soziale Zugehörigkeit. Offene Augen eröffnen Zukunft.
Jesus ist der, der Leben verändern kann, auch wenn scheinbar alles dunkel ist.

Impuls für die Woche - Staunen

In dieser Woche laden wir dich ein, deine Augen offen zu halten. Deine Augen, mit denen du die Welt siehst, aber auch deine Herzensaugen, die oft so viel mehr wahrnehmen. Es gibt so vieles, über das du vielleicht staunst.

  • Die Natur, die erwacht.
  • Alltägliches, das wir als selbstverständlich sehen.
  • Menschen, die mir Nähe und Halt geben.
  • Dinge, die gelingen.
  • Schweres, das sich verwandelt.

Vielleicht schließt du in dieser Woche immer wieder einmal kurz die Augen. Und wenn du sie aufmachst schau hin, als ob du alles zum ersten Mal siehst!

Werde wieder wie ein staunendes Kind, das die Welt entdeckt.
Jeden Augenblick neu. (Tibetisches Sprichwort)