Ein Artikel über Pfarrer Mag. Manfred Fink und seinen Werdegang als Priester

Bregenz hat wohl eine der ältesten Geschichte der Christen in Vorarlberg. Die ersten Spuren führen zurück in die Römerzeit. Ein neuer Anfang kam als Kolumban und Gallus beim Aureliakirchlein die Botschaft des Christentums verkündeten. Sie taten dies wohl in einer sehr strengen Art, sodass Kolumban enttäuscht Bregenz nach Italien verlassen hat. Gallus blieb wegen einer Erkrankung zurück und gründete das Kloster St. Gallen. Dieses Kloster und das der Reichenau beeinflussten nun den ganzen Bodenseeraum. Ein Höhepunkt in dieser Geschichte ist dann, als der Grafensohn Gebhard von Bregenz Bischof von Konstanz wurde und durch seine Sorge für Arme und Kranke und Bildung wesentliche Aufgaben des Christseins vorzeichnete. Und die Spuren ziehen sich weiter bis auf den heutigen Tag.

Und in diese Spuren ist Manfred Fink getreten, um seinen priesterlichen Dienst den Bregenzern zu schenken.

Geboren wurde er am 16. Juni 1963 in Riefensberg, wo er als Jüngster mit vier Schwestern aufgewachsen ist. Da hat er wohl Verantwortung und Genauigkeit erlernt. Ich erinnere mich noch ganz genau als ich zu Besuch war, wie sein Vater sorgfältig das Holz aufgeschichtet hat, wie mit einem Lineal vermessen. Nach der Pflichtschule machte Manfred eine Lehre als technischer Zeichner in Bregenz. Da lernte er schon die Stadt kennen, in der er später noch viele Jahre verbringen sollte. Aber aus seinem Beruf erwuchs eine Berufung, dass er nicht nur planen sollte, wie Wärme und frisches Wasser in die Wohnungen kommen sollte. Er sollte helfen, den Menschen Quellen zu finden, aus der sie Frische für ihr Inneres schöpfen können, und wie in ihr Leben menschliche Wärme und Nähe kommen kann. So entschloss er sich, den langen Weg nach Horn im Waldviertel auf sich zu nehmen, um dort den Weg des Aufbaugymnasiums zu machen. Nach der Matura 1987 trat er ins Priesterseminar in Innsbruck ein. Da ich dort mein erstes Dienstjahr als Regens begann, fuhren wir gemeinsam nach Innsbruck, beide mit der Ungewissheit, was uns dort erwarten wird. Daran können wir beide uns noch gut erinnern. Manfred ist im Seminar als eifriger Student aufgefallen, er hat sich aber auch sehr in den Dienst der Gemeinschaft gestellt. So wurde er nach drei Jahren zum Seminarsprecher gewählt. Als solcher hat er sich für die Anliegen der Gemeinschaft eingesetzt. Er war ein feiner Gesprächspartner, der aber auch genau die notwendigen Wünsche einforderte. Sein Auslandsjahr verbrachte er in Passau und bald schon kam am 23. April 1994 der Termin seiner Diakonenweihe in der Kirche in Riefensberg. Danach begann er sein Pastoraljahr in Bregenz Mariahilf. Doch nach all dieser langen Ausbildung wurde er von einer schweren Tumorkrankheit heimgesucht, die Operationen und Chemotherapie erforderte. So kam er ganz persönlich dem Leid sehr nahe. Für viele war es eine erlösende Freude, als er aus der Klinik entlassen wurde und weiter seinen Dienst aufnehmen konnte. So konnte er am 30. Juni 1995 in der Pfarrkirche Mariahilf in Bregenz durch Bischof DDr Klaus Küng zum Priester geweiht werden. In dieser Pfarre blieb er bis 1998 als Kaplan und Religionslehrer. Hier lernten ihn die Bregenzer schätzen und es war für sie nicht leicht, als er sich verabschiedete und die Pfarre Lingenau übernahm. Dort baute er nicht nur die Dienste in der Pfarre neu auf, sondern hat die Kirche renoviert und neu gestaltet. Bald war die Neugestaltung der Kirche weitum bekannt, sodass viele Besucher kamen, für die er Führungen organisierte.

2013 kehrte er als Pfarrvikar in die Pfarre St. Gebhard nach Bregenz zurück und nach einem Jahr war er Pfarrer im Seelsorgeraum „Katholische Kirche in Bregenz“. Jetzt galt es sich in einer partnerschaftlichen Seelsorge einzubringen und mit Priestern und Laien, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen Seelsorge zu organisieren und zu gestalten. Nach dem tragischen Tod von Pfarrer Dr. Paul Solomon erklärte er sich bereit, das Amt des Moderators für den gesamten Seelsorgeraum zu übernehmen.

Sein Leben ist erfüllt von vielen Aufgaben, Aufbrüchen und auch der Erfahrung von Krankheit und Grenze.

Wenn man seiner Lebenslinie folgt, dann ist sie erfüllt von Segen, der in seinem Tun liegt und den er weitergeschenkt hat.

Seine besondere Begabung liegt in der Gestaltung der Liturgie, in der die Harmonie von Wort und Deutung, Gesang und Symbolen aufeinander abgestimmt wird und so einen tieferen Zugang zum Geheimnis Gott ermöglicht. Er ist begabt, helfende Strukturen für eine Gemeinde zu schaffen und in einer guten Organisation eine Pfarre als helfende Institution zu ermöglichen. Er ist auch für viele ein guter Lebensbegleiter, als Wallfahrtsseelsorger führt er Menschen zu tiefen Begegnungen miteinander und mit Gott.

Wenn man seiner Lebenslinie folgt, dann ist sie erfüllt von Segen, der in seinem Tun liegt und den er weitergeschenkt hat.

So wünschen ich ihm – im Namen vieler, dass ihm die Kraft erhalten bleibe und er noch viele Jahre als Moderator den priesterlichen Dienst zusammen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bregenz weiterschenken kann. Für all sein Tun sei ihm ein großer Dank geschenkt. Vergelt’s Gott! / Bischofsvikar Msgr. Rudolf Bischof