Ende Jänner - gleich mehrere Priester und „Hauptamtliche“ in Quarantäne. Wer steht wo am Sonntag der Eucharistie vor? Aushilfen organisieren? Auch Wort-Gottes-Feiern halten? Die Gottesdienste am Sonntag konnten gefeiert werden, inklusive einer von ehrenamtlichen Mitarbeitern vorbereiteten „Wort-Gottes-Feier“ in St. Gallus.

Ende Jänner - gleich mehrere Priester und „Hauptamtliche“ in Quarantäne.
Wer steht wo am Sonntag der Eucharistie vor? Aushilfen organisieren?
Auch Wort-Gottes-Feiern halten? Die Gottesdienste am Sonntag konnten
gefeiert werden, inklusive einer von ehrenamtlichen Mitarbeitern vorbereiteten
„Wort-Gottes-Feier“ in St. Gallus.

Am Montag erhielt ich eine lange Email von einem mir unbekannten
Mann. Darin schrieb er unter anderem: „Jetzt am Sonntag hatte ich zuerst
noch überlegt, ob ich zum ersten Mal in diesem Jahr einen Gottesdienst
besuchen soll. Stichwort Corona. … Dann dies: Wort-Gottes-Feier. …
Wäre ich doch zu Hause geblieben. Bequem wäre es gewesen. Aber dann
hätte ich eine große Überraschung nicht miterlebt. … Es war KLASSE!!!
Ich und wir danken für eine Stunde rhetorisch gewandter, wunderbar
kritischer (so sollte meines Erachtens Kirche (auch) sein!) Worte. … Eine
Feier, die mich abgeholt hat - und darum dieses DANKESCHÖN. Das war
"Werbung für Kirche heute" für mich.“

Im vergangenen Jahr haben einige Mitglieder aus unseren Pfarrgemeinden
die Schulung zur „Wortgottesfeierleiter/in“ absolviert und mittlerweile
schon Wort-Gottes-Feiern in unseren Kirchen gehalten.
Oft werden diese Feiern noch als Ersatz gesehen, weil kein Priester
verfügbar ist. „Wort-Gottes-Feiern“ sind aber eine eigenständige Form
von Gottesdiensten und sie beinhalten Chancen:

  • Es steht mehr Zeit zur Verfügung, um in freier und auch kreativer Art und Weise, das Wort Gottes den Menschen nahe zu bringen.
  • Menschen, die sich von den überkommenen Formen des Gottesdienstfeierns
    abgewandt oder noch gar nicht zugewandt haben, können neu in
    Verbindung mit gottesdienstlichem Feiern treten.
  • Unsere Pfarrgemeinden bleiben lebendig. Wir zeigen: Ich möchte in
    meiner Kirche am Sonntag mit Menschen aus meiner Umgebung zusammenkommen und mich dem Wort Gottes aussetzen, auch wenn kein
    Priester für eine Eucharistiefeier zur Verfügung steht.

Ich habe mich über die obige Email sehr gefreut. Ein herzliches Dankeschön
an alle, die sich bereiterklärt haben und sich die Zeit nehmen,
(Wort)Gottesdienste vorzubereiten. Und einen großen Dank an Sie alle,
die bereit sind, auch neue Formen anzunehmen, damit sich unsere Gemeinden
entwickeln und so weiterbestehen können. / Gerold Hinteregger