Wir Menschen sind ständig auf der Suche nach dem, was uns wichtig und wertvoll ist, auf der Suche nach einem bleibenden Schatz. Das heutige Evangelium weist uns hin auf so einen Schatz und nennt ihn einfach das Reich Gottes, das Himmelreich.

Eure Exzellenzen, liebe Schwestern und Brüder!

Wir Menschen sind ständig auf der Suche nach dem, was uns wichtig und wertvoll ist, auf der Suche nach einem bleibenden Schatz. Das heutige Evangelium weist uns hin auf so einen Schatz und nennt ihn einfach das Reich Gottes, das Himmelreich.

Jesus hat immer wieder in Gleichnissen versucht, seinen Zuhörern zu erklären, was er mit dem Reich Gottes meint. Denn das Reich Gottes ist nichts ande­res als Gott, als das Leben mit Gott. Sein Reich ist dort, wo er, wo Gott ist.

Wenn wir im Letzten nach Gott suchen, dann werden wir mit nichts anderem, Vorletztem, zufrieden sein. Diese Erfahrung hat der heilige Augustinus so ausgedrückt: "Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, o Gott."

Gott lässt sich suchen. Er ist zu finden. Diese Sehnsucht ist vom Schöpfer in uns alle hinein gebrannt worden.

Und so sind wir Menschen letztendlich ein Leben lang auf der Suche nach Gott, nach seinem Reich, auf der Suche nach einem erfüllten Leben hier auf Erden und nach einem Leben in Fülle im Himmelreich. Das ist unser aller Lebensaufgabe: Gott suchen und ihn finden.

Heuer wird bei den Festspielen die "Zauberflöte" von Mozart aufgeführt. In dieser Oper wird der junge Prinz Tamino von der Königin der Nacht beauftragt, ihre Tochter zu befreien. Gemeinsam mit dem Vogelfänger Papageno macht sich Tamino auf den Weg. Sie bekommen beide je ein Werkzeug, ein Hilfsmittel, das ihnen den Auftrag erleichtern soll: eine Flöte mit magischen Kräften und ein verzaubertes Glockenspiel.

Was haben wir als Werkzeug, als Hilfsmittel von unserem Schöpfer bekommen, um unsere Lebensaufgabe zu erfüllen?

Gott hat uns ein Herz geschenkt.

Wenn die Bibel vom Herzen spricht, dann meint sie all das, was den Menschen zuinnerst ausmacht: seinen Verstand, seinen Willen. Das Herz ist das innerste Wesen des Menschen.

Und wie kommt unser Herz in Berührung mit Gott?

König Salomo bittet in der heutigen Lesung um ein „hörendes Herz“. Er findet einen notwendigen Schatz für sein Leben.

Auch die Menschen in den Gleichnissen des Evangeliums hatten hörende Herzen. Darum fanden sie den Schatz und die Perle. Sie fanden Freude und Sinn für ihr Leben.

Auch wir, liebe Mitfeiernde brauchen ein hörendes Herz. Deshalb machen wir uns das Gebet des Königs Salomo zu Eigen: Herr, gib uns ein hörendes Herz.

Wir brauchen ein hörendes Herz damit wir wirklich auf das hören können, was uns unsere Mitmenschen sagen wollen und so in ihnen und in ihren Stimmen Gott erkennen.

Ich wünsche uns ein hörendes Herz, wenn wir durch die Veränderungen in der Gesellschaft und Kirche herausgefordert werden, weil Gott auch in den Zeichen der Zeit zu uns spricht.

Wir brauchen ein hörendes Herz damit wir in der Stille oder in einem festlichen Gottesdienst, wie heute, dem anwesenden Gott begegnen und ihn erfahren können.

Liebe Mitchristen!

Möge Gott uns allen ein hörendes Herz schenken, damit wir ihn entdecken, den bleibenden Schatz, der unser Leben erfüllen kann.